Das für Spitzenpferde unglaubliche Preise bezahlt werden war schon immer so. Das diese knapp sind auch. Das durch den Rückgang der bäuerlichen Basiszucht keine Änderung ansteht wissen wir auch. Aber das man durch die Pferdeknappheit (hauptsächlich bei den Springpferden) jetzt Jährlinge bzw. knapp zweijährige in die Kollektionen nehmen muss…?? Natürlich kann man diese im jugendlichen Alter auf ihr Talent überprüfen. Um in der Zucht voranzukommen ist das eigentlich auch unerlässlich. Die Aussagekraft eines „unmanipulierten“ Pferdes ist extrem hoch. Aber bleiben diese Youngster unmanipuliert wenn es anschließend ums Geld geht? Müssen wir jetzt anfangen einen anderthalbjährigen aufzustallen und anzuarbeiten um am Markt den Anschluss nicht ganz zu verlieren? Seit Jahren hecheln wir den Trendzuchtverbänden wie BWP oder Zangersheide hinterher. Sie sind innovativ und fortschrittlich haben ein beispielhaftes Marketing und ja sie tun das für uns Züchter. Mit Erfolg! Aber langsam fürchte ich das es zusehr auf Kosten der Pferde geht. Schon die Körveranstaltungen mit den zweieinhalbjährigen sehe ich als grenzwertig an. Ja, ich kenne die Argumente (wenn die Aufzüchter ein Jahr mehr Aufzucht leisten müssen kaufen sie nicht mehr, ein Jahr längeres Aufzuchtrisiko ist auch nicht unerheblich – besonders bei Hengsten) aber Jährlinge?? Für mich wird es jetzt glaub des guten zuviel! Ich verstehe Käufer die einen Sprung sehen wollen bevor sie Geld ausgeben. Aber wer einen Youngster (eineinhalbjährigen) kauft sollte doch in der Lage sein, bei einem Hüpfer im heimatlichen Züchterstall, sich mit etwas Phantasie die weitere Zukunft vorstellen zu können. Bei einem Embryo brauche ich sie ja auch. Bitte liebe Käufer seit nicht so bequem, nehmt etwas Aufwand wie die Fahrt in die Züchterställe auf Euch. Nämlich der Pferde zuliebe….