Der Reitsport im Jahr 2021…fast scheint es so als werde Pferdesport bzw. Leidenschaft mehr in sozialen Netzwerken als im Pferdestall ausgetragen. Ist ja auch klar. Papier ist geduldig, entsprechende Videos oder Fotos untermalen die selbst erträumte Selbstdarstellung. Jeder kann sich im Internet so darstellen wie er erhofft von anderen gesehen zu werden. Persönlichen Kontakt von Auge zu Auge bzw. im Stall hinter die tatsächlichen Kulissen zu schauen hat ausgedient. Man lernt wohl schon im jugendlichen Alter: „Überprüfe deine Quellen“… doch einfach kurz über einen Messenger Kontakt aufzunehmen, geht deutlich einfacher und sollte ausreichen…. oder etwa nicht???….
Leider sind in der Profipferdebranche wichtige Begrifflichkeiten der Qualifizierung nicht geschützt. Darum darf sich jeder Bereiter, Ausbilder, Pferdesachverständiger, Hufbeschlagsguru oder sonst was nennen, eben nur nicht: Staatlich geprüfter Hufschmied, Pferdewirt-(schaftsmeister) FN u. staatlich geprüft. Der Begriff Reitlehrer steht jedem zu der meint es besser zu können als der „Schüler“. Es ist schon unglaublich wieviel Arbeit der eine oder andere auf sich nimmt um zu suggerieren, dass er der einzige ist der das Metier versteht. Das kann von selbst erstellten Gutachten bis zu so dermaßen erfundenen Geschichten gehen, dass selbst Münchhausen erblasst wäre. Um die Geschichten noch glaubhafter zu machen, kommen einige sogar auf die Idee ihre sogenannten „Kollegen“ zu denunzieren, wobei das Wort Kollege wohl nicht mal im entferntesten zutrifft. Denn ein Großteil der „echten“ Berufsreiter hat eine abgeschlossene Berufsausbildung mit Prüfung vor der Landwirtschaftskammer. Leider ist dies für Lieschen Müller nicht immer so einfach zu durchschauen. Das Leistungsklassenwirrwarr oder auch das Qualifikationschaos der Begrifflichkeiten macht es nicht einfacher und sollte sich jemand gut verkaufen, mit alles besser können als die anderen, besonders als diejenigen die schon länger mit Pferden arbeiten als „Münchhausen“ überhaupt an Lebensjahren zählt, ist es nicht mehr verwunderlich das unser Lieschen gerne bereit ist das doppelte an Geld auszugeben was eigentlich ein „echter“ Fachmann gekostet hätte. Wie soll sie es auch beurteilen können?!
Auch wir gerieten in den Focus der Denunzierung. Aber wir haben Geduld bis Vater Staat tätig wird. Nach wie vor und besonders in der Zeit der allesamts bekannten Hetze in den sozialen Netzwerken werden Verleumdung nach § 187 : Wer wider besseres Wissen in Beziehung auf einen anderen eine unwahre Tatsache behauptet oder verbreitet, welche denselben verächtlich zu machen oder in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen oder dessen Kredit zu gefährden geeignet ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe und, wenn die Tat öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten eines Inhalts (§ 11 Absatz 3) begangen ist, mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
Warten wir es ab bis das Gesetz entscheidet. Teil eins ist jedenfalls erfüllt….
Und ps.: Jeder zieht sich den Schuh an der ihm passt…
Startseite
Sehr geehrte Mitarbeiter oder wer auch immer zuständig ist….,
beginnen wir mit der Seite Erfolgsdaten…
Am Anfang steht die Suche nach einer Kontaktadresse bzw. einem Ansprechpartner. Beide Links führen lediglich auf die Fehlerseite 404… so ist es nicht möglich einen direkten Ansprechpartner für die große Menge an Fehlern mit der diese Seite, die schließlich ja bezahlt wird zu finden. Die eine oder andere Platzierung beim Pferd fehlt gänzlich, einfach vergessen? Hmmm… komischerweise steht sie beim Reiter des Pferdes mit drin. Und verloren gegangene Ergebnisse kommen häufiger vor, genauso wie das in der Datenbank 15 jährige Pferde Dressurpferdeprüfungen platziert sind. Oder mal eine Platzierung dem falschen Pferd zugeordnet ist. Dies war bisher wenigstens lösbar mit einem Anruf zu der Ergebnisbearbeitung…
Über die sture Nichtbearbeitung der Erfolge unter ausländischen Reitern und deren Folgen habe ich mich in den letzten Jahren erfolglos genug beschwert, immerhin gibt es ja jetzt einen FEI Button quasi als Trost. Besser wie nichts.
Kommen wir zu einem weiteren Problem: Die Zuordnung der Turnierpferde zur Mutterstute. Im Grunde sollte bei dem click auf die Mutterstute die im Sport eingetragenen Nachkommen erscheinen. Also bei meiner Stute kommt da gar keiner obwohl schon zwei Nachkommen altersgemäße Platzierungen haben auch die Zuordnung über die Großmutter die immerhin zwei Töchter stellte die wiederum sporterfolgreiche Nachkommen hatten funktioniert nicht. Welcher IT Spezialist hat denn diese Datenbank aufgebaut? Bei einem Gespräch vor drei Jahren kam einmal die Aussage wir können uns nicht wie die anderen Datenbanken (Hippomundo, Horsetelex od. Rimondo) Fehler erlauben, weil wir sind die FN. Aha! (ps. die Zuordnung der erfolgreichen Pferde zur Mutterstute hatte ich ebenfalls schriftlich per Mail vor ca. 3 Monaten angemahnt. Ergebnis nix.)
Kommen wir zum eigentlichen Problem dieses Briefes: Die Namensvergabe, Achtung es wird kompliziert…
Allgemein ist es üblich auch aufgrund von Sponsoring an Pferdenamen Prä.-u.od. Suffixe anzuhängen. Diese sind bei der FEI und bei der FN unangenehm kostenpflichtig. Es sei denn das Suffix hat einen Bezug zur Zuchtstätte sprich zum Züchter. Dann ist es erlaubt kostenfrei ein Suffix mit den Initialen des Züchters anzuhängen. In meinem Fall das H.a.B. für die Firma Holsteinerpferde aus Bayern. Soweit so gut. Sollte man aber einem ausländischen Zuchtverband angehören, beispielsweise Zangersheide wird es kompliziert. Zangersheide (b.z.w. der Züchter) vergibt bei der Fohlenregistrierung einen Geburtsnamen der grundsätzlich das Suffix Z für Zangersheide enthält. Dies soll den Sinn haben die für das Stutbuch erfolgreichen Pferde aufzufinden, beispielsweise für das Z Ranking das immerhin mit 30.000 € Züchterprämie dotiert ist. Das wir als Z Züchter keine Züchterprämie von der FN erhalten versteht sich von selbst und ist in soweit auch in Ordnung. Das wir Z Züchter aber schon einmal den doppelten Obolus für die Eintragung als Turnierpferd bezahlen hat für mich einen Beigeschmack. Einen faden. Vielleicht kann man damit argumentieren das die Pferde aus ausländischer Zucht erst einmal komplett angelegt werden müssen und das etwas Mehrarbeit bedeutet. (Wenn es dann funktionieren würde wäre es ja gut, aber oftmals steht nur die halbe Abstammung drin und mit der Zuordnung der Pferde zur Mutterlinie funktioniert es ja auch nicht.) Also schon eine deutliche Kostensteigerung. Der Clou jedoch ist wenn ich ein Pferd mit seinem Geburtsnamen, sprich mit dem Z, eintragen lassen möchte werden nochmals 150€ fällig. Die Lachnummer daran ist, sollte das Pferd FEI eingetragen werden das Z wieder kostenfrei an den Namen angehängt werden muss, da das Stutbuch Zangersheide mit der FEI ein entsprechendes Abkommen hat, dass der Geburtsname übernommen werden muss. Auch in der Erfolgsdatenbank findet man das Pferd dann wieder mit dem Z. Eine Frechheit der Mitarbeiter der FN ist allerdings: „nicht darauf hinzuweisen, das Pferd auch gleich bei der FEI lediglich für 21 € zu registrieren, weil schon da das Z wieder automatisch angehängt wird und auch von der FN kostenfrei übernommen werden muss.“ | |
Wie soll man das Verstehen? Ein jahrelanger Machtkampf zwischen Leon Melchior und der FN ausgetragen auf dem Rücken der „kleinen Züchter“. | |
Ich sage nur das geht gar nicht!!!! Und bin sehr froh mich für Zangersheide entschieden zu haben. Dieser Verband versucht wenigstens seine Züchter entsprechend zu belobigen, anerkennt die züchterische Arbeit und scheut keine Kosten die Z Pferde zu finden. | |
Danke Zangersheide. |
Seit Jahren nimmt die röntgenologische Untersuchung beim Pferdeverkauf eine übergeordnete Stellung ein. Der klinische Zustand der eigentlich Priorität haben sollte rückt gänzlich in den Hintergrund. Und das obwohl nach Studien z.B. bei Zahnärzten bekannt ist das bis zu 50 / 60% falsch positive bzw. falsch negative Befunde die Norm sind! Gerade in dem Bereich, der für uns Pferdebesitzer besonders wichtig ist, nämlich Aufhellungen und Verschattungen was Zysten u. Chips bedeuten kann, ist die Fehlerquote besonders hoch. Nicht umsonst kursiert die Meinung ein Befund, drei Ärzte, fünf Meinungen…
Was das für uns Pferdezüchter u. Verkäufer bedeutet ist klar. Vom nicht Zustande kommen eines Verkaufs bis zum schmerzhaften Preisnachlass der deutlich unter den entstanden Kosten liegt. Auch die Einschätzung der Befunde die zu einer Lahmheit führen können war in der Vergangenheit oft falsch. So war z.B. der Befund „Mehrere große Canales sesamoidales“ (Veränderung am Strahlbein – umgangssprachlich Hufrolle) im Röntgenleitfaden 2007 mindestens als Röntgenklasse III-IV einstufen. Nach einer Studie von 2009 liefen aber 86,3 % der Pferde mit diesem Befund jahrelang problemlos im Sport. Im Röntgenkatalog 2018 ist dieser Befund deshalb nicht mehr als Risikobefund eingestuft. Für die Verkäufer bzw. Züchter war dies die letzten 10 Jahre quasi ein Millionenschaden. Auch die beliebten Rückenröntgenbilder (Kissing Spines), die wenn der Dornfortsatz Abstand des beurteilenden Tierarztes nicht weit genug war, führten oft zu Wandlungen bis zu teuren Gerichtsverhandlungen. Heute ist klar das diese Befunde ohne klinische Reaktion keine Auswirkung auf die Reiteignung des betreffenden Pferdes haben. Auch dieser Schaden sprengt sicherlich die Millionengrenze. Die Gerichte sind in der Zwischenzeit ebenfalls einen Schritt rückwärts gegangen. So urteilte der Bundesgerichtshof dass ein klinisch unauffälliges Pferd frei von Sachmängeln im Sinne der §§ 90a S. 3, 434 Abs. 1 S. 2 Nr. 1 u. 2 BGB sei, selbst wenn in der radiologischen Untersuchung des Pferdes Abweichungen von der „physiologischen Norm“ festgestellt werden. Wenn seiner Verwendung als Reitpferd nichts entgegen steht und wenn nur eine geringe Wahrscheinlichkeit dafür besteht, dass das Pferd künftig klinische Begleit- bzw. Folgesymptome entwickelt, sieht das Gericht das Pferd im Zeitpunkt des Pferdekaufs als mangelfrei an, BGH VIII ZR 266/06)
In weiteren Entscheidungen vom 21.05.2015 (1 U 1382/14) und vom 14.04.2016 (1 U 254/15) ist das Oberlandesgericht Koblenz noch weitergegangen.
Die Einordnung eines Pferdes in eine bestimmte (schlechte) Röntgenklasse bei einer tierärztlichen Untersuchung führe nicht zum Vorliegen eines Mangels beim Pferd, wenn klinische Symptome wie Lahmheit unter anderem (noch) nicht aufgetreten seien. Allein die Wahrscheinlichkeit, dass das Pferd später eine Lahmheit zeigt (z.B. in 50 % der Fälle) könne das Vorliegen eines aktuellen Mangels beim Pferd nicht begründen.
Man könnte unzählige Beispiele aufzählen von Pferden die ins Risiko getüvt wurden und jahrelang Spitzenleistungen im großen Sport brachten. Da die Tieräzte, die die sogenannte Ankaufsuntersuchung durchführen 10 Jahre lang haftbar für ihre Beurteilung sind, werden klinisch gesunde Pferde zum Wrack geschrieben wenn nur irgendein Indiz auf einen Risikobefund hindeuten könnte. Klar bei den häufigen unterschiedlichen Interpretationen der Röntgenbilder könnte ja der Gutachter zu einem anderen Ergebnis kommen also befundet man schnell mal in die Risikorichtung dann ist man aus dem Schneider…
Der Schaden der damit der Pferdezucht entsteht ist sicherlich nicht mehr bezifferbar. Ein klinisch völlig gesundes Pferd wird vom Kunden als krank bezeichnet, nur weil ein unklarer, schwer deutbarer Befund auf dem Röntgenbild zu sehen ist. Pferde sind Individuen und Röntgenbilder anscheinend auch….
Gedanken über den Fortbestand des notwendigen Basis Reitsports….
Im 16. Jahrhundert war der Reit-u. Turniersport nur den Adligen und ganz Reichen vorbehalten. Im laufe der Jahrhunderte entwickelte sich der Pferdesport erst aus den bäuerlichen Arbeitstieren, über Wegfall als Transportmittels beim Siegeszug des Automobils ganz allmählich aber stetig zu einer Basis Sportart für jedermann. Die deutsche Reitlehre, entwickelt beim Militär, die sogenannte Heeresdienstvorschrift bildete die Grundlage des sogenannten „englischen Reitstils“.
Aber wo steht der (englische) Reitsport im Jahr 2020?
Aktuell kann man sagen das er so gut wie nicht mehr vorhanden ist. In meiner Jugend (70er/80 er Jahre) waren die Reitställe und Reitvereine übervölkert von jungen Menschen. Vom blauäuigen Black Beauty Fan bis zum ehrgeizigen Ludger Beerbaum Bewunderer. Wer mit dem Reitlehrer auf das Reitturnier fahren durfte war der große Held und wurde beneidet. Die Warteschlange war lang auch nur das Turnierpferd führen oder gar putzen zu dürfen. Heute im Jahr 2020 klagen Veranstalter über eingebrochene Starterzahlen, Reitvereine über fehlende bzw. knappe Mitgliederzahlen. Pferdezüchter über mangelnden Absatz bzw. schlechte Preise. Was ist passiert das so eine einstmal beliebte Branche an die Wand gefahren ist?
Hier einige private Überlegungen… im Jahre 1999 wurde der Anhängerführerschein angeführt, daraus resultierte das der Weg zum Turnierreiten deutlich erschwert wurde. Vorbei die Zeit sich einfach ein Auto mit Hänger ausleihen und losdüsen. Schon diese „Kleinigkeit“ schreckte viele vom Weg in den Turniersport ab, weil der Aufwand dadurch größer und teurer wurde…. Gedanke zwei: Um die Vielzahl der verschiedenen Pferde in den Griff zu bekommen wurde ca. 2000 von der EU die sogenannte Pferdepasspflicht eingeführt. Anfangs hieß das für jedliche Schulbetriebe auch das kleinste Pony zu registrieren und bei der FN einzutragen. Viele Reitvereine scheuten diese Kosten und verzichteten dadurch auf die Turnierteilnahme ihrer Reitschüler. Auch die Neufassung der LPO (Wegfall Kategorie C,B u. A) führte erst einmal zu Missverständnissen und weiteren negativen Zahlen. Zwei Jahre später wurde es dann die heutige Fassung – strikte Trennung in WBO und LPO gebracht. Ein Großteil der ambitionierten Reitschüler blieb in dieser Zeit auf der Strecke. Da die Liebe zum Pferd jedoch ungebrochen ist entwickelten sich alternative Reitstile wie Sand am Meer. Da Reitlehrer nach wie vor kein geschützter Begriff ist konnte und kann jeder Unterricht geben, der nur einen Hauch besser ist als der Schüler. Auf lange Sicht war das Ergebnis schlechtere Grundausbildung der Reiter. Da aber auch die Pferdezucht sich weiter entwickelte konnte viel, aber nicht alles mit besser bedienbaren Pferden ausgeglichen werden. Der nächste Teil kehrte aufgrund mangelnder Ausbildung und dadurch mangelndem Erfolg dem Basisturniersport den Rücken. Der Versuch der FN durch vermehrte Motivationsabzeichen und gefühlte 50 verschiedene Reitabzeichen die verlorenen Kinder zurück zu gewinnen scheiterten kläglich. Selbst die Senkung der Anforderungen am Turnier z.B. Reiterwettbewerb ohne Galopp brachten keinen Erfolg. Mit dem Niedergang des Basisturniersportes entwickelte sich der Siegeszug des elitären Sportes. Seit 2006 gibt es die Global Championstour Serie. Mit mehrstelligen Millionenbudget ausgestattet und Möglichkeiten des Einkaufes für die Teilnahme ist dieser Teil des Reitsports nur den Superreichen zugänglich. Lieschen Müller kann nur fasziniert zusehen und mit einem „Hippogame“ vor sich hinträumen. Diese elitäre Serie führte auch zu einem nie gesehenen Konsumverhalten in Sachen Reitsportequipement. Sättel um bis zu 5000 € pro Stück, Trensen für 1000 €, Schabracken um 250 €…. jedem „normalo“ schlackern da die Ohren wenn er diese Preise hört. Und jedem Elternteil dessen Kind reiten lernen will ebenso. Durch die Vielzahl der elitären Turniere mit Top Bedingungen für Reiter und Pferde wurde auch der Anspruch der Basis an die Turniergegebenheiten höher. Für die Reitvereine, die eh schon am Existenzlimit standen ein weiterer Einbruch der Starterzahlen. Erhöhte Futterkosten, Strom und Wasserkosten machen die Pferdehaltung nicht günstiger. Stark steigende Immobilienwerte in Ballungsgebieten und steigende Lohnansprüche tun ihr übriges. Auch die Produktionskosten für ein Pferd sind die letzten 10 Jahre enorm gestiegen. Vor Einführung der künstlichen Besamung führ der Züchter mit seiner Stute zum Hengst bezahlte 500 Mark und im Jahr darauf hatte er ein Fohlen oder eben nicht. Mit Einführung der künstlichen Besamung und dadurch hinzu gekommenen Tierarztkosten erhöht sich zwar die Rate der geborenen Fohlen aber auch der Entstehungspreis. Züchter können Samen aus ganz Europa beziehen doch die 500 Mark sind längst Vergangenheit. Heute sprechen wir von 1000 – 3000 € pro Hengst. Leider kam der Markt in Deutschland mit der Teuerungsrate in der Pferdezucht nicht ganz mit. Durch den Wegfall der Basis sind nur vereinzelte Pferde mit entsprechendem Talent mit Gewinn zu vermarkten. Kein Mensch der Welt will etwas produzieren was im Verkauf nur die Hälfte wert ist (wobei wir das selbe Problem in der Landwirtschaft mit den Kälbern schon länger haben). Das wird auf längere Sicht einfach heißen die bäuerliche Basiszucht wird aussterben. Gefragt sind nur noch Pferde die genetisch Toptalent erwarten lassen. Meist produziert im Embryotransfer oder ICSI (In-vitro-Embryonenerzeugung). Sicherlich auch keine Kostenreduzierung. Trotzdem werden sicherlich 70 % Pferde geboren werden die den Erwartungen nicht entsprechen. Nur Schade das die dann keiner mehr braucht….denn ohne Basis kann niemand leben.
Übrigens waren im Jahr 2000 94.854 Reiter bei der FN registriert. 2018 waren es noch 81.344…. das sind fasst 15%… genau 14,24 %

Durch Information lernen…
Unsere Zeit ist Schnelllebig geworden… wer heute in Elektroautos investiert muss damit rechnen, dass bis zur Marktreife Autos auf Luftkissen „In“ sind…gestern noch in teures Equipment beispielsweise in der Grafikszene investiert – heute erledigen das Smartphones….
So ergeht es vielen. Auch für den Pferdezüchter hat die Geschichte Folgen. Veraltete Software und „mangelndes“ globales Denken verhindert den Informationsfluss. In der heutigen Zeit, wo Pferdezucht sowie Turniersport so europäisch wie nie geworden sind. Mal kurz ein Trip nach Spanien zur Sunshine Tour… kurz mal Samen aus Frankreich geordert. Ja, weltweit fliegen Pferde zum Turnier oder Tiefkühlsamen zum Züchter. Nur die benötigten Informationen nicht…
Der deutsche Züchter soll sich doch bitte schön auf die teuer bei der FN erarbeitete Zuchtwertschätzung verlassen. Nur das Diese nach wie vor den globalen Ansprüchen von heute nicht standhält. Die Zugriffe können nur über die bei der FN registrierten Reiter stattfinden, nicht über die bei deutschen Züchtern geborenen Pferde. Bedeutet im Klartext: Fürs Ausland erzielte Erfolge fließen nicht ein. Ich weiß jetzt auch nicht,warum ein 5*S Erfolg für Ägypten züchterisch weniger wert sein soll…. Der Schaden für die deutschen Züchter ist immens… im Jahr 2013 hätte ich bereits die erste Beschwerde an meinen zuständigen Zuchtverband sowie an die FN eingereicht. Im Jahr 2016 die zweite. Wenigsten kam von Seiten der FN ein Feedback, der Zuchtverband stellte sich tot. Kein Problem den kann man ja einfach wechseln und denjenigen nutzen, der einem besser liegt.
Aber für was brauchen wir den Datensalat? Ist züchten nicht Erfahrung, Bauchgefühl und Pferdekenntnis in einem? In jedem Fall ist das so und ein Toppapier macht noch lange keinen Champion. Nach wie vor gilt der alte Spruch:“ Auf dem Papier kann man nicht reiten“. Aber dennoch gibt es Hengste die sicherer bestimmte Attribute vererben als andere und bei den Stuten ist es ebenso. Wie soll ein Züchter in dieser globalen Welt diese Überlegungen mit einfließen lassen. Cassini hatte kein Schild auf der Stirn „ich vererbe Vermögen und Rittigkeit“ er zeigte es nur. Die tatsächliche Vererbungsleistung lässt sich nur über das Pedigree erahnen und anschließend über die Statistik der Nachkommen absichern. Aber was brauchen wir dazu? Richtig, die Anzahl der geborenen Nachkommen. Nicht nur die im Sport eingetragenen (bei der FN einzusehen wenn in D.), sondern auch die, die aufgrund von mangelndem Talent, schlechter Röntgenbilder, Unrittigkeit, etc. aussortiert worden sind. Leider hüten unsere dt. Zuchtverbände diese Zahlen wie ein großen Geheimnis. Mir hat sich nur noch nicht erschlossen warum….2019 gibt es bereits einige Datenbanken die die Daten aufarbeiten und gegen geringe Gebühr zur Verfügung stellen. Umso jünger die Datenbank ist umso besser könnte man fast sagen, da sie aus den Fehlern der anderen gelernt haben. Um an die Daten zu kommen konnte jeder Züchter anfänglich seine Daten selber einpflegen. Das führte leider dazu das Nachkommen von Stuten als Toppferde dargestellt wurden die nie einen Turnierplatz gesehen haben. Schwarze Schafe gibt es überall und diesen „Fake“ aus Hundertausenden von Pferden auszusortieren erscheint fast unmöglich. Die „Start Ups“ wie Hippomundo beispielsweise versuchen über die FN oder die Zuchtverbände an die Daten zu kommen. Leider Fehlanzeige. Die deutschen Zuchtverbände zeigen keinerlei Interesse. Alleinig die Süddeutschen Pferdezuchtverbände sprich Deutsches Sportpferd zeigt sich für die Zusammenarbeit offen. Warten wir es ab ob sich was tut oder die Geschichte im Sande verläuft. Das Ziel Hippomundos ist die Vision einer weltweiten Datenbank von Sportpferden. Die führenden Springpferdezuchtverbände wie BWP, Zangersheide und AES sind dabei und stellen die entsprechenden Daten zur Verfügung. Es hat im Grunde nur Vorteile: Die Hengsthalter wissen viel schneller ob er eine „Stempelhengst“ oder eine „Lusche“ füttert. Entsprechend kann er Decktaxen und das Marketing gestalten. Nur das erwachsene Sportpferd verkauft sich über die eigene Qualität und Pedigreefrei…. Fohlen und jüngere Pferde eigentlich nur über ihre genetische Erwartung. Und das ist der Punkt wo wir Züchter ins Hintertreffen geraten und viel,viel Geld verlieren. Züchten kostet Geld, viel Geld. Umso länger wir ein Pferd halten müssen umso mehr Kosten müssen wir vorstrecken und umso mehr Risiken tragen wir. Vom Aufzuchtsriskio über den Tüv bis zu den Reiteigenschaften und der tatsächlichen irgendwann überprüfbaren Qualität. Leider läuft in Deutschland der Fohlen und Jungpferdeabsatz schleppend auch aufgrund der ungenauen und mangelnden Daten und auch falschen Statistiken. Der Fohlen-, Jungpferdekäufer informiert sich genau und weiß was er haben will…. dann natürlich auch dort wo die Daten eine gewisse Sicherheit haben. Bei den führenden Springpferdezuchtverbänden. In diesen jammern nur wenige Züchter über schlechte Preise und fehlenden Absatz. Die Züchter stehen dort hinter ihrem Zuchtverband, schlagen sich nicht die Köpfe ein und zerschlagen jahrelange Traditionen. Ganz einfach weil sie zufriedener sind. Sie wollen Informationen und bekommen sie. Topfohlen aus Topmüttern sind zu super Preisen zu vermarkten und ziehen die sogenannten „halben“ auch noch mit durch. Auch ist es dort fast schon „out“ nur auf die Top 5 des WBFSH Rankings zu schielen. Die Vererbungsleistung oder Eigenleistungen der Mütter stehen im Focus. Aber auch die bekommt man nur durch Aufarbeitung der entsprechenden und vor allem korrekten Daten in entsprechenden Datenbanken.
Warum also liebe Zuchtverbände fasst ihr Euch nicht an den Händen und arbeitet zu mindestens mal Europaweit zusammen????? Durch die Sturheit und das Desinteresse habe ich mir schon ernsthaft überlegt eine züchterische Sammelklage anzustrengen. Weil hier geht es schließlich um bares Geld….
Und ps.: Gerne stelle ich die entsprechenden Kontakte her…. Email an:
Pferdehaltung, ein anspruchsvoller Job. Sieben Tage die Woche, bei jedem Wetter, mehrfach am Tag. Wer Pferde hält, vor allem professionell, gibt den größten Teil seines Privatlebens auf. Sogenannte soziale Kontakte finden nur noch im „pferdigen Umfeld“ statt… für anderes reicht die Zeit nicht mehr. Natürlich können auch da Freundschaften entstehen – interessiert man sich doch für die selbe Sache und die Gesprächsthemen reichen vom neusten Outfit Trend bis zur Hengstauswahl im kommenden Jahr. Umso überraschender liest sich in den meisten Foren und Facebookgruppen das bei Pensionspferdehaltung der gesamte Verantwortungsbereich beim sogenannten Stallbetreiber liegt, So, als hätte er zu seinen eigenen Pferden (sofern er welche besitzt) nochmals die in Obhut gegebenen dazu. Rechtlich ganz klar formuliert, sollte der Stallbesitzer die Pferde auch betreuen, liegt ein klassischer Verwahrungsvertrag vor. Das heißt: So wie der eigentliche Pferdebesitzer das Pferd bringt, soll er es auch wieder mitnehmen dürfen. Ist logisch, die Rechtssprechung kommt aus der Sachlage:“ Du passt auf mein Auto auf, wenn es anschließend kaputt ist musst du es mir ersetzen. Klar was soll auf dem Parklatz oder in der Garage auch passieren. Der Unterschied zum Pferd ist nur, dass das Auto keine Eigeninitiative ergreift und sich selbstständig aus eigenem Willen irgendwohin bewegt. Auch bekommt es keine Kolik oder tritt sich im sogenannten schlechten Boden ein Eisen runter, geht anschließend lahm und muss behandelt werden. Noch ist es nicht Gang und Gäbe die 100tsd Sachen die mit Pferden eintreten können gleich dem Anwalt zu übergeben, aber der Trend wird merklich stärker. Gestern noch Freunde, morgen schon erbitterte Gegner vor Gericht. Auch Profis mit Berittpferden sind davor nicht gefeit. Verletzt sich ein Pferd während der Ausbildungszeit, muss der Profi darlegen warum er nichts dafür kann. Ein Richter kann selten genau einschätzen wie manche Situationen entstehen, da er in den wenigsten Fällen Tag, täglich mit Pferden zu tun hat. Meist wird dann ein Sachverständiger hinzugezogen, den in jedem Fall der Beklagte sprich der Stallbesitzer bzw. Profi bezahlen muss. Einen Prozess durchstehen kann er also nur wenn er sehr gut Rechtsschutz und Haftpflicht versichert ist. Die meisten Haftpflichtversicherungen schließen aber Obhuts -bzw. Berittschäden aus. Nur wenige Versicherungen bieten gegen einen Aufpreis diese Zusatzschadenversicherung an. Auch die Rechtschutzversicherung für Selbstständige ist nicht gerade zum Schnäppchenpreis zu erwerben. Der Profi bzw. Stallbesitzer der eh schon am unteren Limit kalkuliert wird sich das kaum leisten können. Vor allem weil gerade der Profi ja eine eigene Unfallversicherung braucht, da normale Haftpflichtschäden (Pferdehaftpflicht) einen „Berufsreiterausschluss“ haben. Der ist Profi, der muss ja schließlich selber einkalkulieren das er runterfallen kann. In der Zusammenfassung heißt das: Profi und Stallbesitzer sollen in 90% der Fälle die mit Pferden eintreten können den Kopf hinhalten. Ein Wunder das noch irgendeiner ein Pferd anreitet, seine Gesundheit riskiert und sich dafür noch selber versichern muss. Ein Wunder, dass noch jemand ein Pferd in Pension nimmt, das zb. in der Box steigt mit dem Eisen oben an der Gitterschiene hängen bleibt und sich den Fuss bricht. Dafür trägt der Stallbesitzer die Verantwortung. Stallungen, Koppeln und auch Reitplätze müssen so konzipiert sein, das nirgendwo eine Verletzungsmöglichkeit besteht. Schon richtig das alles, aber Pferde kommen wirklich auf die wildesten Ideen und da sie außerhalb unserer Vorstellungskraft liegen, sind sie nicht immer zu 100% abzusichern. Kürzlich hab ich gelesen das ein junges Pferd auf der Autobahn während der Fahrt aus einem sogenannten Stablehopper gesprungen ist. Der Hersteller des Autos hat sich das sicherlich im Vorfeld auch nicht vorstellen können. Die Eigeninitiative von Pferden ist schier unerschöpflich. Aber zum Glück gibt es ja unter Pferdebesitzer und Profi meist persönliche Bindungen und die Pferdebesitzer wissen ja genau das Pferde eigentlich unberechenbare Wesen sind. Oder etwa nicht? Bei Geld hört bekanntermaßen die Freundschaft auf und sollte an einem Pferd ein größerer Schaden entstehen, oder es etwa in Folge zum Tode kommen ist der finanzielle Schaden meist hoch (es sei den der Pferdebesitzer hätte Leben und Unbrauchbarkeit versichert, hat er meist nicht das die Versicherungen aufgrund des Risikos entsprechend kosten). Aber es ist auch einfacher den zur Verantwortung zu ziehen, der sowieso die meiste Arbeit erledigt, den Profi: Er steht jeden morgen auf, füttert, mistet und sorgt für die Bewegung des Lieblings. Um für den Besitzer eine Wertsteigerung zu erzielen, steht er noch früher auf und fährt aufs Turnier. Upps, da haben wir doch glatt eine Versicherung vergessen. Keine Versicherung deckt einen Transportschaden ab (außer evtl. die Tierlebensversicherung, aber auch da müssen Transporte explizit mitversichert werden). Wenn ein Pferdebesitzer also nicht auf dem finanziellen Schaden sitzen bleiben will, wendet er sich ganz einfach an das schwächste Glied der Kette, nämlich den Profi. Der aufgrund knapper Kalkulation und den Beruf sowieso nur aus Idealismus ausübt, meist keine entsprechende Rechtsschutzversicherung hat und einem langwierigen Prozess mit entsprechenden Anwaltskosten kaum gewachsen sein wird. Auch wenn die Schuldfrage im Vorfeld nicht eindeutig gegen ihn spricht. Sollte ein Profi alle notwendigen Versicherungen abschließen würden sich die Berittkosten um ein vielfaches erhöhen, aber es gibt ja genügend. Noch….
Das für Spitzenpferde unglaubliche Preise bezahlt werden war schon immer so. Das diese knapp sind auch. Das durch den Rückgang der bäuerlichen Basiszucht keine Änderung ansteht wissen wir auch. Aber das man durch die Pferdeknappheit (hauptsächlich bei den Springpferden) jetzt Jährlinge bzw. knapp zweijährige in die Kollektionen nehmen muss…?? Natürlich kann man diese im jugendlichen Alter auf ihr Talent überprüfen. Um in der Zucht voranzukommen ist das eigentlich auch unerlässlich. Die Aussagekraft eines „unmanipulierten“ Pferdes ist extrem hoch. Aber bleiben diese Youngster unmanipuliert wenn es anschließend ums Geld geht? Müssen wir jetzt anfangen einen anderthalbjährigen aufzustallen und anzuarbeiten um am Markt den Anschluss nicht ganz zu verlieren? Seit Jahren hecheln wir den Trendzuchtverbänden wie BWP oder Zangersheide hinterher. Sie sind innovativ und fortschrittlich haben ein beispielhaftes Marketing und ja sie tun das für uns Züchter. Mit Erfolg! Aber langsam fürchte ich das es zusehr auf Kosten der Pferde geht. Schon die Körveranstaltungen mit den zweieinhalbjährigen sehe ich als grenzwertig an. Ja, ich kenne die Argumente (wenn die Aufzüchter ein Jahr mehr Aufzucht leisten müssen kaufen sie nicht mehr, ein Jahr längeres Aufzuchtrisiko ist auch nicht unerheblich – besonders bei Hengsten) aber Jährlinge?? Für mich wird es jetzt glaub des guten zuviel! Ich verstehe Käufer die einen Sprung sehen wollen bevor sie Geld ausgeben. Aber wer einen Youngster (eineinhalbjährigen) kauft sollte doch in der Lage sein, bei einem Hüpfer im heimatlichen Züchterstall, sich mit etwas Phantasie die weitere Zukunft vorstellen zu können. Bei einem Embryo brauche ich sie ja auch. Bitte liebe Käufer seit nicht so bequem, nehmt etwas Aufwand wie die Fahrt in die Züchterställe auf Euch. Nämlich der Pferde zuliebe….
Ein Brief an Dr. Klaus Miesner, Geschäftsführer Abteilung Zucht.
Da trotz der Anregung im Jahr 2013 (Jahrbuch Zucht: Sinn oder Unsinn?) es im Jahr 2018 immer noch nicht möglich ist nationale Erfolge der deutschen, bei der FN eingetragenen Pferde unter nicht in Deutschland registrierten Reitern aus dem Ausland (an diesem Beispiel Österreich) ins Jahrbuch zu pflegen muss man sich ein paar Fragen stellen:
- Warum steht auf dem Eintragungsformular kein Hinweis: Erfolgsanrechnung nur unter in Deutschland registriertem Reiter? (Kosten dt. Pferd Liste I: 69,55€, Liste III: 164,78).
- Warum erarbeitet man aufwendig eine Zuchtwertschätzung die offensichtlich nur falsch sein kann?
- Warum erstellt man Ranglisten die ebenfalls nur falsch sein können?
Auch über die möglichen Folgen sollte man sich Gedanken machen:
- Beispiel 1: Ein Kunde (Pferdekäufer) erkundigt sich nach Pferd X, der Verkäufer gibt wahrheitsgemäß die errittenen Erfolge an, der Kunde kontrolliert die Aussage in Erfolgsdaten und findet sie nicht. Er wird den Verkäufer für unseriös halten und sich nicht wieder melden. Finanzieller Schaden: Unbekannt….
- Beispiel 2: Der Kunde schaut gleich ins Jahrbuch um die Erfolgsstatistik des angebotenen Pferdes zu sichten: Finanzieller Schaden: Unbekannt….
- Beispiel 3: Ein Kunde sucht ein Stutfohlen bzw. Hengstfohlen zum späteren Zuchteinsatz. Bei der Recherche der Geschwister sind nicht die entsprechenden Erfolge einzusehen. Er wird sich etwas anderes suchen. Finanzieller Schaden: Unbekannt.
Die ganze Zuchtwelt schreit nach Selektion… aber wie denn bitteschön….
Seit dem großen Update von 2018 ist ja jetzt wenigstens ein Button für die FEI Datenbank vorhanden. Internationale Starts können wenigstens eingesehen werden. Na immerhin…
Leider lebt unsere deutsche reiterliche Vereinigung immer noch hinter verstaubten Akten und kann mit dem Fortschritt des Sports nicht mithalten:
- Das Turnierjahr geht immer noch fälschlicher Weise bis zum ersten Oktober….schon lange überholt. Turniere finden das ganze Jahr über statt. (Folgen: der 4 jährige bekommt seinen Erfolg erst 5 jährig gutgeschrieben)
- Die Prüfungsbezeichungen sind immer noch veraltet und für ausländische Kunden schwer zu verstehen. Modern wäre bei Springpferden grundsätzlich die Höhe anzugeben.
- In der Datenbank sind nur die Platzierungen (unter dt. registrierten Reitern) einzusehen… nicht die Anzahl der Starts. Auch dies gibt die tatsächliche Form des Pferdes nicht wieder.
Meine persönliche Überlegung warum die Starts bzw. Erfolge unter nicht in der Datenbank registrierten Reitern nicht eingepflegt werden könnten beispielsweise sein: Die FN braucht dringend mehr Reiter, soll heißen Geld…. oder, für mich wahrscheinlicher: Die FN hat so eine veraltete Bearbeitungsmaske der Datenbank dass nur über den Reiter die Daten eingeflegt werden können, dafür spricht auch das die Nachkommen einer Stutenfamilie nicht automatisch geordnet auftauchen und einzusehen sind. Wie peinlich….
Update vom 10.07. 2016:
Wir scheinen tatsächlich Gehör gefunden zu haben. Am 10-07-2018 fand ein sehr konstruktives Telefongespräch auf Eigeninitiative der FN statt. Sie werden sich der Sache annehmen. Wir werden sehen…
Bad Füssing, 10.01.2018
Immer wenn mich was stark beschäftigt muss ich mir es von der Seele schreiben. Am besten geht es, wenn man den praktischen Teil hinter sich gelassen hat und bereits eine Lösung gefunden hat. Zeitlebens hatte ich mit Pensionsställen zu tun. In jugendlichen Jahren als „Einsteller“ in späteren Jahren als Pensionsstallbetreiber. In frühren Jahren fand ich diese Aufgabe in Verbindung mit meinem Lehrberuf: „Pferdewirtschaftsmeiterin, klassische Reitausbildung) auch ausfüllend und spannend. Aber nun im Jahr 2018? Ich weiß nicht genau, haben die Menschen sprich Einsteller sich so stark verändert? Oder bin ich quasi nur ausgeblutet, so „Burn out“ ähnlich oder so….Jedenfalls habe ich angefangen nachzudenken. Seit 2016 haben wir unseren Pensionsbetrieb so gut wie eingestellt. Aus diversen Gründen. Ganz vorne steht der betriebswirtschaftliche Aspekt. Natürlich, ist dieser ja zum überleben notwendig.
Aber von vorne. Was benötigt man um einen Pensionsstall zu betreiben? Ja, richtig: Eine Reitanlage oder zumindestens ein kleines Gehöft mit entsprechend Platz. Der Wert solcher Räumlichkeiten wird sich von 50.000 € bis zu ca. 2 Millionen einpendeln. Nehmen wir doch einfach weil es einfach zu rechnen ist den Wert von einer halben Million. Mieten oder vermieten wir eine Wohnung in einem Haus mit diesem Wert wird sicherlich eine Kaltmiete von + 500 € gefordert sein. Miete bezahlt man für die zur Verfügungstellung von Räumlichkeiten die ein anderer Vorfinanziert hat und soweit wie möglich Instand hält. Meist wird dies mit einer Abschreibungsrate von 3 bis 4% gerechnet aus der sich dann erst einmal die notwendige Grundmiete errechnet. Bei einer Reitanlage mit 500.000 € wären das 20.000 € per Jahr. Sprich ca. 1666 € im Monat die auf die Anzahl der vermietbaren Räume umgelegt werden soll. Natürlich teilen wir jetzt diese Zahl durch die möglichen Einstellplätze. Bei einer halben Million, mit Halle und Platz sowie entsprechender Inneneinrichtung (also quasi möbliertes wohnen) kann der Stall nicht mehr so groß sein… nehmen wir trotzdem mal 20 Stellplätze. Da kommen wir doch glatt auf satte 83,33 €. Um zur Vereinfachung die Zahl 100 € voll zu machen haben wir quasi den Strom und die gesetzliche Gebäudeversicherung gleich mit eingeplant. Ach ja, essen und trinken sollte unser Hausgast ja auch noch. Okay, der zweite Hunderter ist weg. Aber 200 € bekommen wir ja locker für unsere Box. 20 Bekannte haben gleich zugesagt wie schön es wäre, wenn ihr Pferd da wohnen dürfte und man ja auch gleich noch eine Reithalle und einen Reitplatz zur Verfügung hat. Ja aber was ist mit Koppeln? Jedes Pferd braucht die Möglichkeit des freien Auslaufes und entsprechend Tageslicht. Kein Problem, können wir dazupachten oder zukaufen… eingezäunt ist das doch gleich. Ach und einen Traktor oder ein entsprechendes Gerät sollten wir auch anschaffen. Der Reitplatz ist zu ebnen, der Mist muss aufgeschoben werden und das Futter muss auch von A nach B. Aber bei 20 Pferden ist das ja nicht viel… rechnen wir doch für die Maschinen und Weiden 20 € Aufpreis im Monat dann wird das nicht so teuer und 220 € zahlt jeder doch gern. Schwupps kalkulieren wir schlau unseren Pensionspreis mit der entsprechenden Mehrwertsteuer landen wir bei 270 €. Ja, liebe Pferdebesitzer das ist das Mittelmass der Preise in der Pensionspferdehaltung. Aber haben wir nicht was wichtiges vergessen???
- Wer füttert 365 Tage im Jahr mindestens 2 mal?
- Wer mistet die Box aus?
- Wer fährt die Plätze?
- Wer schiebt den Mist auf und kümmert sich das der Rasen gemäht wird.
- Wer sorgt dafür das Futter und die Einstreu wohlbehalten und vor allem vorfinanziert in der Scheune landen?
- Wer tauscht die kaputt geschlagenen Bretter oder Tröge?
- Wer sorgt dafür das die Koppelzäune instand gehalten werden?
- Wer ist da wenn der Tierarzt nur Vormittags Zeit hat?
- Wer holt dem Hufschmied das Pferd aus der Box?
- Wer steht mir beratend zur Seite wenn der Liebling nun schon das zweite Mal krank ist?
Richtig, der Pensionstallbesitzer. Aber weil wir uns ja kennen darf der das umsonst tun…??
Liebe Pferdebesitzer: Wenn man so durch das Internet surft und bei verschiedenen Gruppen (z.B. Pferderecht in Facebook) mitliest, stellen sich mir die Haare zu Berge. Fragen an den Anwalt wie:“ Der böse Stallbetreiber hat auf Jahreswechsel die Pension um 10 € erhöht, darf der das oder kann ich sofort fristlos kündigen? Oder:“ Hilfe, mein Pferd steht im Matsch, wenn ich das nicht will kommt er nicht raus, darf ich die Miete kürzen?“?? Ein befestigtes Sandpaddock kostet bei der Erstellung in einer Größe von 10 x 20m ca. 6000 € plus dass es regelmäßig abgemistet werden muss. Soviele Pferde kann die nicht haben und so alt kann die Fragestellerin gar nicht werden bis sich das Paddock für Sie und Ihr Pferd abbezahlt hat weil in der Kalkulation oben wars ja noch gar nicht drin. Die nächste Frage war:“ Mein Stallbesitzer will für die Medikamentengabe bzw. Heu nass machen 5 € extra. Ist das rechtens. Liebe Fragestellerin, alleine der gesunde Menschenverstand sollte dir sagen, dass wenn man umsonst arbeitet kein überleben möglich ist. Und sollte das Heu nass machen täglich 2 x nur 1 min dauern, sprich 2 min. am Tag ist es im Verlauf eines Monats (30/31 Tage) mindestens eine Stunde und die gehört eigentlich vergütet. Weil noch sind wir an einem Punkt wo noch gar keine Arbeitsleistung vergütet worden ist. Sprich der Stallbetreiber hat noch nix gegessen, kein Handy, kein Auto und auch noch keine Krankenversicherung (aber krank werden kann er eh nicht, wer soll denn dann die Arbeit tun…?)
Sollte jemand den Artikel lesen wird er sich spätestens jetzt die Frage stellen: Wie machen die das dann? Ganz einfach: Da wir ja so gute Freunde sind, teilen wir einfach alles und die Kosten die die Baulichkeiten verursachen und verursacht haben trage ich als Stallbesitzer allein und du musst nur die sogenannten Nebenkosten tragen. Dann bleiben mir pro Pferd wenigsten die 83 € Abschreibung /Unterhalt im Monat. Wenn in 20 Jahren die Box zertrümmert, das Holz zerfressen und Wasserleitungen kaputt sind werde ich kündigen weil der Hallenboden ja auch nix mehr ist…
In diesem Sinne: Bevor ihr solch einen unbedachten Blödsinn postet versucht einmal die andere Seite zu sehen.
Wir schreiben das Zuchtjahr 2017. Pferde werden europaweit gesucht. Wirklich?
Manchmal habe ich das Gefühl dass vor allem in den sozialen Medien wie Facebook und Co die angebotenen Pferde und Fohlen nur für den Zeitvetreib und zur Bekämpfung der Langeweile genutzt werden. Da martern sie die Inserenten mit nochmal einem 100sten Foto, noch ein Video von links, nein doch besser von rechts oder vielleicht auf dem Kopf…. um sich dann schlußendlich, nachdem sicherlich eine bis zwei Stunden für Video- und Fotoerstellung draufgegangen sind, gar nicht mehr zu melden. Kein: Gefällt mir doch nicht mehr, zu teuer oder ähnliches. Einfach nix mehr.
Langsam komme ich mir vor wie ein Marktschreier der Produkte anbietet die keiner haben will. Ich bin es leid und ja ich bin genervt. Liebe Intressenten: Entweder braucht ihr ein Pferd oder Fohlen oder eben nicht. Aber nach dem Motto handeln, wir suchen und fragen solange bis wir was finden was uns nicht gefällt ist auch der falsche Weg und macht uns Verkäufer aggressiv gegenüber echten Intressenten die unsere Aufmerksamkeit und unsere Zeit verdient haben und die wir für die passende Beratung auch gerne opfern.
Ein kleiner Trick der zur Entspannung der Sache beiträgt, ist genaue Infos nur telefonisch bzw. persönlich herauszugeben. Das minimiert die Zahl der „Intressenten“ um ca. 90%. Der Wehrmutstropfen dabei ist vielleicht: Wer schreibt schon gerne seine Telefonnummer auf Facebook, auch noch in Zeiten des so wichtigen Datenschutzes… 😀
Ach und fast hätte ichs vergessen: Man tut auch gut daran die Kommentarfunktion zu deaktivieren… sonst befindet man sich schnell in einer Diskussion die man überhaupt nicht wollte…
Lieber Pferdekäufer: Gerne informieren wir Euch seriös und unverbindlich über alles was ihr wissen wollt, aber bitte nicht zu Eurem Zeitvertreib!
Hier ein Teil unserer Verkaufskollektion 2017. Nähere und ausführliche Infos auf :
https://www.holsteinerpferde-aus-bayern.de/fohlen-foals/
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