Der Reitsport im Jahr 2021…fast scheint es so als werde Pferdesport bzw. Leidenschaft mehr in sozialen Netzwerken als im Pferdestall ausgetragen. Ist ja auch klar. Papier ist geduldig, entsprechende Videos oder Fotos untermalen die selbst erträumte Selbstdarstellung. Jeder kann sich im Internet so darstellen wie er erhofft von anderen gesehen zu werden. Persönlichen Kontakt von Auge zu Auge bzw. im Stall hinter die tatsächlichen Kulissen zu schauen hat ausgedient. Man lernt wohl schon im jugendlichen Alter: „Überprüfe deine Quellen“… doch einfach kurz über einen Messenger Kontakt aufzunehmen, geht deutlich einfacher und sollte ausreichen…. oder etwa nicht???….
Leider sind in der Profipferdebranche wichtige Begrifflichkeiten der Qualifizierung nicht geschützt. Darum darf sich jeder Bereiter, Ausbilder, Pferdesachverständiger, Hufbeschlagsguru oder sonst was nennen, eben nur nicht: Staatlich geprüfter Hufschmied, Pferdewirt-(schaftsmeister) FN u. staatlich geprüft. Der Begriff Reitlehrer steht jedem zu der meint es besser zu können als der „Schüler“. Es ist schon unglaublich wieviel Arbeit der eine oder andere auf sich nimmt um zu suggerieren, dass er der einzige ist der das Metier versteht. Das kann von selbst erstellten Gutachten bis zu so dermaßen erfundenen Geschichten gehen, dass selbst Münchhausen erblasst wäre. Um die Geschichten noch glaubhafter zu machen, kommen einige sogar auf die Idee ihre sogenannten „Kollegen“ zu denunzieren, wobei das Wort Kollege wohl nicht mal im entferntesten zutrifft. Denn ein Großteil der „echten“ Berufsreiter hat eine abgeschlossene Berufsausbildung mit Prüfung vor der Landwirtschaftskammer. Leider ist dies für Lieschen Müller nicht immer so einfach zu durchschauen. Das Leistungsklassenwirrwarr oder auch das Qualifikationschaos der Begrifflichkeiten macht es nicht einfacher und sollte sich jemand gut verkaufen, mit alles besser können als die anderen, besonders als diejenigen die schon länger mit Pferden arbeiten als „Münchhausen“ überhaupt an Lebensjahren zählt, ist es nicht mehr verwunderlich das unser Lieschen gerne bereit ist das doppelte an Geld auszugeben was eigentlich ein „echter“ Fachmann gekostet hätte. Wie soll sie es auch beurteilen können?!
Auch wir gerieten in den Focus der Denunzierung. Aber wir haben Geduld bis Vater Staat tätig wird. Nach wie vor und besonders in der Zeit der allesamts bekannten Hetze in den sozialen Netzwerken werden Verleumdung nach § 187 : Wer wider besseres Wissen in Beziehung auf einen anderen eine unwahre Tatsache behauptet oder verbreitet, welche denselben verächtlich zu machen oder in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen oder dessen Kredit zu gefährden geeignet ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe und, wenn die Tat öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten eines Inhalts (§ 11 Absatz 3) begangen ist, mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
Warten wir es ab bis das Gesetz entscheidet. Teil eins ist jedenfalls erfüllt….
Und ps.: Jeder zieht sich den Schuh an der ihm passt…
Dies und Das
Sehr geehrte Mitarbeiter oder wer auch immer zuständig ist….,
beginnen wir mit der Seite Erfolgsdaten…
Am Anfang steht die Suche nach einer Kontaktadresse bzw. einem Ansprechpartner. Beide Links führen lediglich auf die Fehlerseite 404… so ist es nicht möglich einen direkten Ansprechpartner für die große Menge an Fehlern mit der diese Seite, die schließlich ja bezahlt wird zu finden. Die eine oder andere Platzierung beim Pferd fehlt gänzlich, einfach vergessen? Hmmm… komischerweise steht sie beim Reiter des Pferdes mit drin. Und verloren gegangene Ergebnisse kommen häufiger vor, genauso wie das in der Datenbank 15 jährige Pferde Dressurpferdeprüfungen platziert sind. Oder mal eine Platzierung dem falschen Pferd zugeordnet ist. Dies war bisher wenigstens lösbar mit einem Anruf zu der Ergebnisbearbeitung…
Über die sture Nichtbearbeitung der Erfolge unter ausländischen Reitern und deren Folgen habe ich mich in den letzten Jahren erfolglos genug beschwert, immerhin gibt es ja jetzt einen FEI Button quasi als Trost. Besser wie nichts.
Kommen wir zu einem weiteren Problem: Die Zuordnung der Turnierpferde zur Mutterstute. Im Grunde sollte bei dem click auf die Mutterstute die im Sport eingetragenen Nachkommen erscheinen. Also bei meiner Stute kommt da gar keiner obwohl schon zwei Nachkommen altersgemäße Platzierungen haben auch die Zuordnung über die Großmutter die immerhin zwei Töchter stellte die wiederum sporterfolgreiche Nachkommen hatten funktioniert nicht. Welcher IT Spezialist hat denn diese Datenbank aufgebaut? Bei einem Gespräch vor drei Jahren kam einmal die Aussage wir können uns nicht wie die anderen Datenbanken (Hippomundo, Horsetelex od. Rimondo) Fehler erlauben, weil wir sind die FN. Aha! (ps. die Zuordnung der erfolgreichen Pferde zur Mutterstute hatte ich ebenfalls schriftlich per Mail vor ca. 3 Monaten angemahnt. Ergebnis nix.)
Kommen wir zum eigentlichen Problem dieses Briefes: Die Namensvergabe, Achtung es wird kompliziert…
Allgemein ist es üblich auch aufgrund von Sponsoring an Pferdenamen Prä.-u.od. Suffixe anzuhängen. Diese sind bei der FEI und bei der FN unangenehm kostenpflichtig. Es sei denn das Suffix hat einen Bezug zur Zuchtstätte sprich zum Züchter. Dann ist es erlaubt kostenfrei ein Suffix mit den Initialen des Züchters anzuhängen. In meinem Fall das H.a.B. für die Firma Holsteinerpferde aus Bayern. Soweit so gut. Sollte man aber einem ausländischen Zuchtverband angehören, beispielsweise Zangersheide wird es kompliziert. Zangersheide (b.z.w. der Züchter) vergibt bei der Fohlenregistrierung einen Geburtsnamen der grundsätzlich das Suffix Z für Zangersheide enthält. Dies soll den Sinn haben die für das Stutbuch erfolgreichen Pferde aufzufinden, beispielsweise für das Z Ranking das immerhin mit 30.000 € Züchterprämie dotiert ist. Das wir als Z Züchter keine Züchterprämie von der FN erhalten versteht sich von selbst und ist in soweit auch in Ordnung. Das wir Z Züchter aber schon einmal den doppelten Obolus für die Eintragung als Turnierpferd bezahlen hat für mich einen Beigeschmack. Einen faden. Vielleicht kann man damit argumentieren das die Pferde aus ausländischer Zucht erst einmal komplett angelegt werden müssen und das etwas Mehrarbeit bedeutet. (Wenn es dann funktionieren würde wäre es ja gut, aber oftmals steht nur die halbe Abstammung drin und mit der Zuordnung der Pferde zur Mutterlinie funktioniert es ja auch nicht.) Also schon eine deutliche Kostensteigerung. Der Clou jedoch ist wenn ich ein Pferd mit seinem Geburtsnamen, sprich mit dem Z, eintragen lassen möchte werden nochmals 150€ fällig. Die Lachnummer daran ist, sollte das Pferd FEI eingetragen werden das Z wieder kostenfrei an den Namen angehängt werden muss, da das Stutbuch Zangersheide mit der FEI ein entsprechendes Abkommen hat, dass der Geburtsname übernommen werden muss. Auch in der Erfolgsdatenbank findet man das Pferd dann wieder mit dem Z. Eine Frechheit der Mitarbeiter der FN ist allerdings: „nicht darauf hinzuweisen, das Pferd auch gleich bei der FEI lediglich für 21 € zu registrieren, weil schon da das Z wieder automatisch angehängt wird und auch von der FN kostenfrei übernommen werden muss.“ | |
Wie soll man das Verstehen? Ein jahrelanger Machtkampf zwischen Leon Melchior und der FN ausgetragen auf dem Rücken der „kleinen Züchter“. | |
Ich sage nur das geht gar nicht!!!! Und bin sehr froh mich für Zangersheide entschieden zu haben. Dieser Verband versucht wenigstens seine Züchter entsprechend zu belobigen, anerkennt die züchterische Arbeit und scheut keine Kosten die Z Pferde zu finden. | |
Danke Zangersheide. |

Durch Information lernen…
Unsere Zeit ist Schnelllebig geworden… wer heute in Elektroautos investiert muss damit rechnen, dass bis zur Marktreife Autos auf Luftkissen „In“ sind…gestern noch in teures Equipment beispielsweise in der Grafikszene investiert – heute erledigen das Smartphones….
So ergeht es vielen. Auch für den Pferdezüchter hat die Geschichte Folgen. Veraltete Software und „mangelndes“ globales Denken verhindert den Informationsfluss. In der heutigen Zeit, wo Pferdezucht sowie Turniersport so europäisch wie nie geworden sind. Mal kurz ein Trip nach Spanien zur Sunshine Tour… kurz mal Samen aus Frankreich geordert. Ja, weltweit fliegen Pferde zum Turnier oder Tiefkühlsamen zum Züchter. Nur die benötigten Informationen nicht…
Der deutsche Züchter soll sich doch bitte schön auf die teuer bei der FN erarbeitete Zuchtwertschätzung verlassen. Nur das Diese nach wie vor den globalen Ansprüchen von heute nicht standhält. Die Zugriffe können nur über die bei der FN registrierten Reiter stattfinden, nicht über die bei deutschen Züchtern geborenen Pferde. Bedeutet im Klartext: Fürs Ausland erzielte Erfolge fließen nicht ein. Ich weiß jetzt auch nicht,warum ein 5*S Erfolg für Ägypten züchterisch weniger wert sein soll…. Der Schaden für die deutschen Züchter ist immens… im Jahr 2013 hätte ich bereits die erste Beschwerde an meinen zuständigen Zuchtverband sowie an die FN eingereicht. Im Jahr 2016 die zweite. Wenigsten kam von Seiten der FN ein Feedback, der Zuchtverband stellte sich tot. Kein Problem den kann man ja einfach wechseln und denjenigen nutzen, der einem besser liegt.
Aber für was brauchen wir den Datensalat? Ist züchten nicht Erfahrung, Bauchgefühl und Pferdekenntnis in einem? In jedem Fall ist das so und ein Toppapier macht noch lange keinen Champion. Nach wie vor gilt der alte Spruch:“ Auf dem Papier kann man nicht reiten“. Aber dennoch gibt es Hengste die sicherer bestimmte Attribute vererben als andere und bei den Stuten ist es ebenso. Wie soll ein Züchter in dieser globalen Welt diese Überlegungen mit einfließen lassen. Cassini hatte kein Schild auf der Stirn „ich vererbe Vermögen und Rittigkeit“ er zeigte es nur. Die tatsächliche Vererbungsleistung lässt sich nur über das Pedigree erahnen und anschließend über die Statistik der Nachkommen absichern. Aber was brauchen wir dazu? Richtig, die Anzahl der geborenen Nachkommen. Nicht nur die im Sport eingetragenen (bei der FN einzusehen wenn in D.), sondern auch die, die aufgrund von mangelndem Talent, schlechter Röntgenbilder, Unrittigkeit, etc. aussortiert worden sind. Leider hüten unsere dt. Zuchtverbände diese Zahlen wie ein großen Geheimnis. Mir hat sich nur noch nicht erschlossen warum….2019 gibt es bereits einige Datenbanken die die Daten aufarbeiten und gegen geringe Gebühr zur Verfügung stellen. Umso jünger die Datenbank ist umso besser könnte man fast sagen, da sie aus den Fehlern der anderen gelernt haben. Um an die Daten zu kommen konnte jeder Züchter anfänglich seine Daten selber einpflegen. Das führte leider dazu das Nachkommen von Stuten als Toppferde dargestellt wurden die nie einen Turnierplatz gesehen haben. Schwarze Schafe gibt es überall und diesen „Fake“ aus Hundertausenden von Pferden auszusortieren erscheint fast unmöglich. Die „Start Ups“ wie Hippomundo beispielsweise versuchen über die FN oder die Zuchtverbände an die Daten zu kommen. Leider Fehlanzeige. Die deutschen Zuchtverbände zeigen keinerlei Interesse. Alleinig die Süddeutschen Pferdezuchtverbände sprich Deutsches Sportpferd zeigt sich für die Zusammenarbeit offen. Warten wir es ab ob sich was tut oder die Geschichte im Sande verläuft. Das Ziel Hippomundos ist die Vision einer weltweiten Datenbank von Sportpferden. Die führenden Springpferdezuchtverbände wie BWP, Zangersheide und AES sind dabei und stellen die entsprechenden Daten zur Verfügung. Es hat im Grunde nur Vorteile: Die Hengsthalter wissen viel schneller ob er eine „Stempelhengst“ oder eine „Lusche“ füttert. Entsprechend kann er Decktaxen und das Marketing gestalten. Nur das erwachsene Sportpferd verkauft sich über die eigene Qualität und Pedigreefrei…. Fohlen und jüngere Pferde eigentlich nur über ihre genetische Erwartung. Und das ist der Punkt wo wir Züchter ins Hintertreffen geraten und viel,viel Geld verlieren. Züchten kostet Geld, viel Geld. Umso länger wir ein Pferd halten müssen umso mehr Kosten müssen wir vorstrecken und umso mehr Risiken tragen wir. Vom Aufzuchtsriskio über den Tüv bis zu den Reiteigenschaften und der tatsächlichen irgendwann überprüfbaren Qualität. Leider läuft in Deutschland der Fohlen und Jungpferdeabsatz schleppend auch aufgrund der ungenauen und mangelnden Daten und auch falschen Statistiken. Der Fohlen-, Jungpferdekäufer informiert sich genau und weiß was er haben will…. dann natürlich auch dort wo die Daten eine gewisse Sicherheit haben. Bei den führenden Springpferdezuchtverbänden. In diesen jammern nur wenige Züchter über schlechte Preise und fehlenden Absatz. Die Züchter stehen dort hinter ihrem Zuchtverband, schlagen sich nicht die Köpfe ein und zerschlagen jahrelange Traditionen. Ganz einfach weil sie zufriedener sind. Sie wollen Informationen und bekommen sie. Topfohlen aus Topmüttern sind zu super Preisen zu vermarkten und ziehen die sogenannten „halben“ auch noch mit durch. Auch ist es dort fast schon „out“ nur auf die Top 5 des WBFSH Rankings zu schielen. Die Vererbungsleistung oder Eigenleistungen der Mütter stehen im Focus. Aber auch die bekommt man nur durch Aufarbeitung der entsprechenden und vor allem korrekten Daten in entsprechenden Datenbanken.
Warum also liebe Zuchtverbände fasst ihr Euch nicht an den Händen und arbeitet zu mindestens mal Europaweit zusammen????? Durch die Sturheit und das Desinteresse habe ich mir schon ernsthaft überlegt eine züchterische Sammelklage anzustrengen. Weil hier geht es schließlich um bares Geld….
Und ps.: Gerne stelle ich die entsprechenden Kontakte her…. Email an:
Pferdehaltung, ein anspruchsvoller Job. Sieben Tage die Woche, bei jedem Wetter, mehrfach am Tag. Wer Pferde hält, vor allem professionell, gibt den größten Teil seines Privatlebens auf. Sogenannte soziale Kontakte finden nur noch im „pferdigen Umfeld“ statt… für anderes reicht die Zeit nicht mehr. Natürlich können auch da Freundschaften entstehen – interessiert man sich doch für die selbe Sache und die Gesprächsthemen reichen vom neusten Outfit Trend bis zur Hengstauswahl im kommenden Jahr. Umso überraschender liest sich in den meisten Foren und Facebookgruppen das bei Pensionspferdehaltung der gesamte Verantwortungsbereich beim sogenannten Stallbetreiber liegt, So, als hätte er zu seinen eigenen Pferden (sofern er welche besitzt) nochmals die in Obhut gegebenen dazu. Rechtlich ganz klar formuliert, sollte der Stallbesitzer die Pferde auch betreuen, liegt ein klassischer Verwahrungsvertrag vor. Das heißt: So wie der eigentliche Pferdebesitzer das Pferd bringt, soll er es auch wieder mitnehmen dürfen. Ist logisch, die Rechtssprechung kommt aus der Sachlage:“ Du passt auf mein Auto auf, wenn es anschließend kaputt ist musst du es mir ersetzen. Klar was soll auf dem Parklatz oder in der Garage auch passieren. Der Unterschied zum Pferd ist nur, dass das Auto keine Eigeninitiative ergreift und sich selbstständig aus eigenem Willen irgendwohin bewegt. Auch bekommt es keine Kolik oder tritt sich im sogenannten schlechten Boden ein Eisen runter, geht anschließend lahm und muss behandelt werden. Noch ist es nicht Gang und Gäbe die 100tsd Sachen die mit Pferden eintreten können gleich dem Anwalt zu übergeben, aber der Trend wird merklich stärker. Gestern noch Freunde, morgen schon erbitterte Gegner vor Gericht. Auch Profis mit Berittpferden sind davor nicht gefeit. Verletzt sich ein Pferd während der Ausbildungszeit, muss der Profi darlegen warum er nichts dafür kann. Ein Richter kann selten genau einschätzen wie manche Situationen entstehen, da er in den wenigsten Fällen Tag, täglich mit Pferden zu tun hat. Meist wird dann ein Sachverständiger hinzugezogen, den in jedem Fall der Beklagte sprich der Stallbesitzer bzw. Profi bezahlen muss. Einen Prozess durchstehen kann er also nur wenn er sehr gut Rechtsschutz und Haftpflicht versichert ist. Die meisten Haftpflichtversicherungen schließen aber Obhuts -bzw. Berittschäden aus. Nur wenige Versicherungen bieten gegen einen Aufpreis diese Zusatzschadenversicherung an. Auch die Rechtschutzversicherung für Selbstständige ist nicht gerade zum Schnäppchenpreis zu erwerben. Der Profi bzw. Stallbesitzer der eh schon am unteren Limit kalkuliert wird sich das kaum leisten können. Vor allem weil gerade der Profi ja eine eigene Unfallversicherung braucht, da normale Haftpflichtschäden (Pferdehaftpflicht) einen „Berufsreiterausschluss“ haben. Der ist Profi, der muss ja schließlich selber einkalkulieren das er runterfallen kann. In der Zusammenfassung heißt das: Profi und Stallbesitzer sollen in 90% der Fälle die mit Pferden eintreten können den Kopf hinhalten. Ein Wunder das noch irgendeiner ein Pferd anreitet, seine Gesundheit riskiert und sich dafür noch selber versichern muss. Ein Wunder, dass noch jemand ein Pferd in Pension nimmt, das zb. in der Box steigt mit dem Eisen oben an der Gitterschiene hängen bleibt und sich den Fuss bricht. Dafür trägt der Stallbesitzer die Verantwortung. Stallungen, Koppeln und auch Reitplätze müssen so konzipiert sein, das nirgendwo eine Verletzungsmöglichkeit besteht. Schon richtig das alles, aber Pferde kommen wirklich auf die wildesten Ideen und da sie außerhalb unserer Vorstellungskraft liegen, sind sie nicht immer zu 100% abzusichern. Kürzlich hab ich gelesen das ein junges Pferd auf der Autobahn während der Fahrt aus einem sogenannten Stablehopper gesprungen ist. Der Hersteller des Autos hat sich das sicherlich im Vorfeld auch nicht vorstellen können. Die Eigeninitiative von Pferden ist schier unerschöpflich. Aber zum Glück gibt es ja unter Pferdebesitzer und Profi meist persönliche Bindungen und die Pferdebesitzer wissen ja genau das Pferde eigentlich unberechenbare Wesen sind. Oder etwa nicht? Bei Geld hört bekanntermaßen die Freundschaft auf und sollte an einem Pferd ein größerer Schaden entstehen, oder es etwa in Folge zum Tode kommen ist der finanzielle Schaden meist hoch (es sei den der Pferdebesitzer hätte Leben und Unbrauchbarkeit versichert, hat er meist nicht das die Versicherungen aufgrund des Risikos entsprechend kosten). Aber es ist auch einfacher den zur Verantwortung zu ziehen, der sowieso die meiste Arbeit erledigt, den Profi: Er steht jeden morgen auf, füttert, mistet und sorgt für die Bewegung des Lieblings. Um für den Besitzer eine Wertsteigerung zu erzielen, steht er noch früher auf und fährt aufs Turnier. Upps, da haben wir doch glatt eine Versicherung vergessen. Keine Versicherung deckt einen Transportschaden ab (außer evtl. die Tierlebensversicherung, aber auch da müssen Transporte explizit mitversichert werden). Wenn ein Pferdebesitzer also nicht auf dem finanziellen Schaden sitzen bleiben will, wendet er sich ganz einfach an das schwächste Glied der Kette, nämlich den Profi. Der aufgrund knapper Kalkulation und den Beruf sowieso nur aus Idealismus ausübt, meist keine entsprechende Rechtsschutzversicherung hat und einem langwierigen Prozess mit entsprechenden Anwaltskosten kaum gewachsen sein wird. Auch wenn die Schuldfrage im Vorfeld nicht eindeutig gegen ihn spricht. Sollte ein Profi alle notwendigen Versicherungen abschließen würden sich die Berittkosten um ein vielfaches erhöhen, aber es gibt ja genügend. Noch….
Bad Füssing, 10.01.2018
Immer wenn mich was stark beschäftigt muss ich mir es von der Seele schreiben. Am besten geht es, wenn man den praktischen Teil hinter sich gelassen hat und bereits eine Lösung gefunden hat. Zeitlebens hatte ich mit Pensionsställen zu tun. In jugendlichen Jahren als „Einsteller“ in späteren Jahren als Pensionsstallbetreiber. In frühren Jahren fand ich diese Aufgabe in Verbindung mit meinem Lehrberuf: „Pferdewirtschaftsmeiterin, klassische Reitausbildung) auch ausfüllend und spannend. Aber nun im Jahr 2018? Ich weiß nicht genau, haben die Menschen sprich Einsteller sich so stark verändert? Oder bin ich quasi nur ausgeblutet, so „Burn out“ ähnlich oder so….Jedenfalls habe ich angefangen nachzudenken. Seit 2016 haben wir unseren Pensionsbetrieb so gut wie eingestellt. Aus diversen Gründen. Ganz vorne steht der betriebswirtschaftliche Aspekt. Natürlich, ist dieser ja zum überleben notwendig.
Aber von vorne. Was benötigt man um einen Pensionsstall zu betreiben? Ja, richtig: Eine Reitanlage oder zumindestens ein kleines Gehöft mit entsprechend Platz. Der Wert solcher Räumlichkeiten wird sich von 50.000 € bis zu ca. 2 Millionen einpendeln. Nehmen wir doch einfach weil es einfach zu rechnen ist den Wert von einer halben Million. Mieten oder vermieten wir eine Wohnung in einem Haus mit diesem Wert wird sicherlich eine Kaltmiete von + 500 € gefordert sein. Miete bezahlt man für die zur Verfügungstellung von Räumlichkeiten die ein anderer Vorfinanziert hat und soweit wie möglich Instand hält. Meist wird dies mit einer Abschreibungsrate von 3 bis 4% gerechnet aus der sich dann erst einmal die notwendige Grundmiete errechnet. Bei einer Reitanlage mit 500.000 € wären das 20.000 € per Jahr. Sprich ca. 1666 € im Monat die auf die Anzahl der vermietbaren Räume umgelegt werden soll. Natürlich teilen wir jetzt diese Zahl durch die möglichen Einstellplätze. Bei einer halben Million, mit Halle und Platz sowie entsprechender Inneneinrichtung (also quasi möbliertes wohnen) kann der Stall nicht mehr so groß sein… nehmen wir trotzdem mal 20 Stellplätze. Da kommen wir doch glatt auf satte 83,33 €. Um zur Vereinfachung die Zahl 100 € voll zu machen haben wir quasi den Strom und die gesetzliche Gebäudeversicherung gleich mit eingeplant. Ach ja, essen und trinken sollte unser Hausgast ja auch noch. Okay, der zweite Hunderter ist weg. Aber 200 € bekommen wir ja locker für unsere Box. 20 Bekannte haben gleich zugesagt wie schön es wäre, wenn ihr Pferd da wohnen dürfte und man ja auch gleich noch eine Reithalle und einen Reitplatz zur Verfügung hat. Ja aber was ist mit Koppeln? Jedes Pferd braucht die Möglichkeit des freien Auslaufes und entsprechend Tageslicht. Kein Problem, können wir dazupachten oder zukaufen… eingezäunt ist das doch gleich. Ach und einen Traktor oder ein entsprechendes Gerät sollten wir auch anschaffen. Der Reitplatz ist zu ebnen, der Mist muss aufgeschoben werden und das Futter muss auch von A nach B. Aber bei 20 Pferden ist das ja nicht viel… rechnen wir doch für die Maschinen und Weiden 20 € Aufpreis im Monat dann wird das nicht so teuer und 220 € zahlt jeder doch gern. Schwupps kalkulieren wir schlau unseren Pensionspreis mit der entsprechenden Mehrwertsteuer landen wir bei 270 €. Ja, liebe Pferdebesitzer das ist das Mittelmass der Preise in der Pensionspferdehaltung. Aber haben wir nicht was wichtiges vergessen???
- Wer füttert 365 Tage im Jahr mindestens 2 mal?
- Wer mistet die Box aus?
- Wer fährt die Plätze?
- Wer schiebt den Mist auf und kümmert sich das der Rasen gemäht wird.
- Wer sorgt dafür das Futter und die Einstreu wohlbehalten und vor allem vorfinanziert in der Scheune landen?
- Wer tauscht die kaputt geschlagenen Bretter oder Tröge?
- Wer sorgt dafür das die Koppelzäune instand gehalten werden?
- Wer ist da wenn der Tierarzt nur Vormittags Zeit hat?
- Wer holt dem Hufschmied das Pferd aus der Box?
- Wer steht mir beratend zur Seite wenn der Liebling nun schon das zweite Mal krank ist?
Richtig, der Pensionstallbesitzer. Aber weil wir uns ja kennen darf der das umsonst tun…??
Liebe Pferdebesitzer: Wenn man so durch das Internet surft und bei verschiedenen Gruppen (z.B. Pferderecht in Facebook) mitliest, stellen sich mir die Haare zu Berge. Fragen an den Anwalt wie:“ Der böse Stallbetreiber hat auf Jahreswechsel die Pension um 10 € erhöht, darf der das oder kann ich sofort fristlos kündigen? Oder:“ Hilfe, mein Pferd steht im Matsch, wenn ich das nicht will kommt er nicht raus, darf ich die Miete kürzen?“?? Ein befestigtes Sandpaddock kostet bei der Erstellung in einer Größe von 10 x 20m ca. 6000 € plus dass es regelmäßig abgemistet werden muss. Soviele Pferde kann die nicht haben und so alt kann die Fragestellerin gar nicht werden bis sich das Paddock für Sie und Ihr Pferd abbezahlt hat weil in der Kalkulation oben wars ja noch gar nicht drin. Die nächste Frage war:“ Mein Stallbesitzer will für die Medikamentengabe bzw. Heu nass machen 5 € extra. Ist das rechtens. Liebe Fragestellerin, alleine der gesunde Menschenverstand sollte dir sagen, dass wenn man umsonst arbeitet kein überleben möglich ist. Und sollte das Heu nass machen täglich 2 x nur 1 min dauern, sprich 2 min. am Tag ist es im Verlauf eines Monats (30/31 Tage) mindestens eine Stunde und die gehört eigentlich vergütet. Weil noch sind wir an einem Punkt wo noch gar keine Arbeitsleistung vergütet worden ist. Sprich der Stallbetreiber hat noch nix gegessen, kein Handy, kein Auto und auch noch keine Krankenversicherung (aber krank werden kann er eh nicht, wer soll denn dann die Arbeit tun…?)
Sollte jemand den Artikel lesen wird er sich spätestens jetzt die Frage stellen: Wie machen die das dann? Ganz einfach: Da wir ja so gute Freunde sind, teilen wir einfach alles und die Kosten die die Baulichkeiten verursachen und verursacht haben trage ich als Stallbesitzer allein und du musst nur die sogenannten Nebenkosten tragen. Dann bleiben mir pro Pferd wenigsten die 83 € Abschreibung /Unterhalt im Monat. Wenn in 20 Jahren die Box zertrümmert, das Holz zerfressen und Wasserleitungen kaputt sind werde ich kündigen weil der Hallenboden ja auch nix mehr ist…
In diesem Sinne: Bevor ihr solch einen unbedachten Blödsinn postet versucht einmal die andere Seite zu sehen.
Geiz ist geil Mentalität, oder andere Gründe?
Angeregt durch eine Facebookdiskussion muss ich meine eigenen Gedanken mal wieder niederschrieben. Mich verwundert es, dass in einer Zeit in der für Springpferde und entsprechenden Nachwuchs die höchsten Preise an die ich mich erinnern kann bezahlt werden, die Züchterschaft noch immer diskutiert wann denn der Bedeckungsrückgang endlich greift.
Informieren die Verbände zu wenig, oder informiert sich die Züchterschaft nicht?
Der Reitsport ist teuer, der Turniersport noch teurer. Das sich in Deutschland eine Zweiklassen Gesellschaft bildet, ist keine neue Erkenntnis. Die Gewinnsummen auf den internationalen Turnieren sind extrem hoch. Locker kann ein erfolgreiches Springpferd dort zum Millionär werden…
… aber genau dies bestimmt den Markt. Das teuerste am Springpferd ist die Ausbildung. Einem Fohlen kann man nicht bis wenig ansehen ob es später das Zeug hat im internationalen Zirkus zu bestehen. Man kann es nur glauben bzw. hoffen. Also, an welchen glaube ich eher? An den, der vom genetischen Profil her alle Voraussetzungen erfüllt, oder an den der insgesamt als gut bewertet wird und auf der Fohlenschau mit hohen Noten brilliert? Selbstverständlich schließt das eine, das andere nicht aus. Aber sollten wir in Deutschland nicht von den besseren Springpferdezuchtländern lernen? Oder glauben wir immer noch das wir der Marktführer in der Pferdezucht sind? Natürlich macht ein genetisches Spitzenpedigree noch kein internationales Spitzenspringpferd aber es erhöht doch die relative Chance. Und genau da setzt der Kunde bzw. spätere Käufer an. Denn 5 bis 6 Jahre in den falschen zu investieren um dann zu merken er ist doch nicht gut genug macht auf lange Sicht genauso wenig Spass wie Pferde zu züchten die ihre Entstehungskosten nicht hereinbringen.
Zangersheide beispielsweise vergibt auf der Fohlenschau Noten für den Mutterstamm die in die Bewertung mit einfließen. Ein guter Mutterstamm heißt nun mal nicht drei Staatsprämienstuten in Folge. Im Jahr 2017 heißt das: Die Mutter und die Großmutter sind international ein Begriff, wenigstens die Schwester oder der Bruder sollten über mehr als ländlich S gesprungen sein. Nur wenige deutsche Züchter können diese Anforderung mit ihren Stuten erfüllen. Noch weniger haben den finanziellen Background aus solchen Topstuten, wenn sie denn eine haben, genügend Embryonen zu spülen dass die Leistungsdichte entsprechend hoch wird. Da BWP, AES, KWPN und auch Z da schon einen jahrelangen Vorsprung haben, deutsche Topgenetik für viel Geld eingekauft haben, werden wir viele Jahre (und Geld) brauchen um daran Anschluss zu finden. Leider sinkt der reitende Turniernachwuchs ungefähr im selben Maße wie die Bedeckungszahlen. Damit ist das Wort Marktbereinigung eigentlich passé.
Einen kleinen Lichtschein sehe ich allerdings am Horizont und der hält mich bei der Stange: Die Natur lässt sich nur bedingt ins Handwerk pfuschen. Auch bei den teuer bezahlten genetisch hochwertigen Embryonen werden Pferde geboren werden, die den heutigen Anforderungen nicht gewachsen sind. Und das wird den Blickwinkel wieder zurück auf das bringen um das es eigentlich geht: Nämlich die eigentliche Beurteilung des Spezies Pferd und dies bedeutet für uns Züchter: Selektieren, selektieren und nochmals selektieren. Der Fohlenverkauf wird schwierig bleiben wenn wir uns nicht mit entsprechender Genetik eindecken und damit meine ich nicht eine Staatsprämienstute mit dem in der WBFSH List auf Platz eins geführten Hengst anzupaaren. Wir sollten uns vor Augen halten das demnächst sicherlich die Mutterlinie gegoogelt wird und nicht der Fohlenvater. Aber einen sehr gut springenden Youngster kann man sicherlich vermarkten. Daran glaube ich fest.
In diesem Sinne: Ein erfolgreiches Zuchtjahr 2017.
Und ps.: Im Jahrbuch Zucht ist es trotz bezahltem Zugang nicht möglich eine Stutenlinie logisch und komplett zurück zu verfolgen…. und das nach dem Update!!
Springpferdezucht 2016.
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Ich bin Springpferdezüchter mit Leib und Seele. Auch ich möchte Springpferde für das oberste Niveau züchten. Der Markt für die normalen Pferde ist schon lang am Boden und wird es meines Erachten nach auch bleiben. Also entweder aufhören zu züchten oder die „normalen“ Pferde, die nun einmal bei jedem und überall geboren werden, durch strengste Selektion minimieren.
Da die Springpferdezucht heut „europäisch“ ist und in Belgien, Holland oder auch Frankreich wesentlich erfolgreicher als in Deutschland zu sein scheint, ist das studieren der Daten der „Konkurrenzländer“ angesagt. Die FN Datenbank (Erfolgsdaten.de) haben wir ja schon hinlänglich kritisiert (siehe hier). Mal schauen wie die anderen das machen. Schwupps…einen Zugang zur KWPN Datenbank erworben und mit dem studieren begonnen. Wow! Was da nicht alles drin steht von der Halslänge bis zur Hufform, über die Grundgangarten bis zur aufgeschlüsselten Springanlage. Quasi jedes Pferd, einschließlich Stuten in 100 Einzelteile zerlegt. Allerdings haben wir ja schon länger festgestellt: Ein Pferd springt nicht mit dem Exterieur und auch nicht immer nur durch Technik, sondern irgendwie letztendlich durch eine körperliche Möglichkeit und eine entsprechende innere Einstellung. Aber trotzdem aus züchterischer Sicht eine große Hilfe zu wissen: Macht der Hengst seine Nachkommen groß oder klein, vermögend oder begrenzt, verbessert er die Technik vorne und/oder hinten, hat er die Eigenschaften nur selbst oder vererbt er sie auch? Auch die Anzahl der gefallenen, registrierten Fohlen ist eine sehr wichtige Information. Ich für meinen Teil fand die paar Euros als gut investiert. Als nächstes habe ich mich mit der Datenbank der Selle Francais Zucht beschäftigt, wo o Wunder der allgemeine Zugang sogar kostenfrei ist. Und was die Franzosen für 0 Euro bieten, sucht seinesgleichen. Nicht das genetische Profil steht da im Vordergrund, sondern nur die Leistung der Nachkommen. Für jeden Hengst der französisch registrierte Nachkommen hat, ist kostenfrei und öffentlich zu lesen wieviele Nachkommen, wieviele Nachkommen in einer Altersklasse und welche Leistung sie auf den Durchschnitt (ausgedrückt in ISO) des französischen Springpferdes gebracht haben.
Ich möchte die Wichtigkeit dieser Daten an einem Beispiel, ohne den Hengstnamen zu nennen, ausdrücken.
Hengst ABC hat in Frankreich 210 registrierte NK. Davon sind 45 NK 8 Jahre und älter. 12 NK sind bereits mehrfach S-erfolgreich, 17 NK springen schlechter als der französische Durchschnitt. Im Dreisatz berechnet, bezogen auf die 8+ jährigen, hat der Hengst eine Erfolgsquote von knapp 27%, aber auf der anderen Seite knapp 38% unterdurchschnittlicher Pferde produziert. ( Ich habe ca. 40 Hengste recherchiert um einen Überblick zu bekommen)
Da ich ein neugieriger Mensch bin wollte ich doch gleich wissen was die Horsetelex Datenbank dazu weiß und ob der Hengst ABC vielleicht einfach die Franzosen nicht mag.
Die HT Datenbank weiß von insgesamt 306 Nachkommen. Davon sind 58 Pferde als 1.35m und höher erfolgreich geführt. Die meisten im Heimatzuchtgebiet X registriert. Hengst ABC scheint also wirklich nicht auf die französiche Stutengrundlage zu passen.
Aber einmal dran will ich es genau wissen und da es kein deutscher Hengst ist kann man ja auch nachschauen wieviele NK im Heimatland X registriert sind. 691! um genau zu sein. Das lässt Schlüsse auf die Daten der Franzosen zu…
Jetzt schauen wir doch aber noch gleich was die deutsche Datenbank dazu weiß (auch hier besitze ich einen bezahlten Zugang): 28 Nachkommen eingetragen, 2014 23 Pferde erfolgreich und gar 10 über S. Da zeichnet sich ein wahrlich großer Vererber ab…
Warum ich diesen Artikel schreibe? Ich möchte die deutschen Züchter wachrütteln, auf die Missstände in der deutschen Datengrundlage bei der Pferdezucht hinweisen und damit ausdrücken das jedes einzelne deutsche Zuchtgebiet zu feige ist die Bedeckungszahlen öffentlich zu machen. Und das ist Selektionsgrundlage Nummer eins!
Die Pferdezucht nimmt in rasanter Fahrt eine internationale Entwicklung auf. Manchmal habe ich das Gefühl, die Deutschen bleiben stehen.
Die Deutschen Reiterlichen Vereinigung: Nicht nur, dass die Erfolgsanrechnung immer noch vom 30.09. bis 30.09. des Folgejahrs geht – beschlossen in einer Zeit als die Turniersaison da zu Ende war; heute folgen im November und Dezember noch diverse Topturniere wie Munich Indoors, Stuttgart, Frankfurt – im nicht beachteten Ausland London und Mechelen. Auch der „Normalo“ findet von Oktober bis Dezember noch genug Möglichkeiten aufs Turnier zu fahren. Aber das uralte Datum der Erfolgsanrechnung bleibt. Genauso wie das längst überholte System der Prüfungsbezeichnung. A, L, M und S. In Polen heißt es L, N, P und C. Jetzt weiß natürlich jeder genau wie hoch das ist…die Angleichung, die Anforderungen in cm ausdrücken, und zwar ü b e r a l l im Reitsport, geht schleppend voran. Warum? Weil es schon immer so war.
Erfolgsanrechnungen für deutsche Pferde unter ausländischen Reitern im Ausland: die will man nicht wahrhaben, wahrnehmen oder was auch immer. Ich kann es nicht verstehen. Auf mehrmalige Nachfrage liefert die FN die Aussage: „Unsere Datenbank ist mit der FEI Datenbank nicht kompatibel.“ Aha! Zufällig bekam ich vor kurzem eine E-Mail von der FEI zwecks eines kompletten Systemupdates…da hätte man sich ja überhaupt nicht zusammenschließen können. Aber mit der FN sich anlegen ist wie gegen Wände – zu groß, zu viel Verwaltung ( nach 3 E-Mails jeweils im Jahr 2013 und 2014 und einem ausgiebigen Telefonat mit gefühlter einstündiger Wartezeit wie bei der Telekom). Nichts, im Sande verlaufen. Anrechnung von Auslandserfolgen unter nicht bei der FN registrierten Reitern geht die nächste Zeit nicht.
Ich möchte weiterhin züchten. Ja. Der Springsport genießt weltweite Aufmerksamkeit, nur das nördliche Europa (Belgien, Holland, Frankreich, Irland und Deutschland) liefert passende Sport-Springpferde für die ganze Welt. Warum nur kann man auch in der dt. Pferdezucht nicht europäisch denken, alte Sargnägel über Bord werfen und das System europäischer machen?
Zuchtfortschritt erzielen bedeutet in allererster Linie Selektion. Zur Selektion gehören in erster Linie die Materialen (Pferde) die es zu erfassen gilt. Selbst wenn Bayern eine erfasste Liste der Stutenlinien hätte, würden ja ein Großteil der Nachkommen fehlen. Die, die nie in Deutschland eingetragen waren fehlen gänzlich- gleichzusetzen mit tot. Die, die eine Karriere mit Basisprüfungen begonnen haben und aufgrund ihrer Qualität ins Ausland verkauft worden sind, findet man mit beispielsweise 100 Ranglistenpunkten und einer A- Platzierung. obwohl sie in Hongkong oder Spruce Medows vielleicht den 1.60 Grand Prix gewonnen haben. Stutenlinien sterben aus, weil niemand merkt das sie Toppferde liefern. In der FEI Rankinglist der Vielseitigkeitspferde finden sich auf 9,10 und 11 drei Nachkommen die alle aus der selben Mutter stammen (Louella Luthier v. King Luthier xx, (R. Sirch))!
Für mich persönlich ist mit dieser trägen Art kein Fortschritt zu erzielen, den Spitzenplatz in der dt. Pferdezucht haben wir längst ins Ausland abgegeben.
Durch die Nichtbeachtung der Auslandserfolge verschieben sich ganze Rankingslists. Von den Listen der Topvererber will ich erst gar nicht reden. Ausländische Websites werben schon mit der Zurverfügungstellung des entsprechenden Datenmaterials.
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Hier das FEI Ranking Springpferde bis 30.09. 14: Link
Hier das Ranking der FEI bis Jahresende: bayern Ranking 14
Erfolge ab CSI* und höher
Ei, ei, ei wo sind sie nur die vielen Züchter Deutschlands?? Seit ca. 4 Jahren belegt die FN Statistik einen jährlichen Rückgang von mindestens 10 %. In der Zwischenzeit wird von einem Rückgang der Bedeckungen von knapp 40% gesprochen.
„Warendorf (fn-press). Die Talfahrt ist noch nicht gestoppt: Auch 2013 registrierten die im Bereich Zucht der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) organisierten 25 Zuchtverbände sinkende Zahlen.
Theo Leuchten, Vorsitzender des FN-Bereichs Zucht und FN-Vize-Präsident, beschönigt nichts: „Der Blick auf die Zahlen des Jahres 2013 stimmt nicht fröhlich, da brauchen wir uns nichts vorzumachen. Aber die Entwicklung überrascht uns nicht, sondern war absehbar.
Sorgen bereiten vor allem die weiterhin stark rückläufigen Bedeckungszahlen. So wurden in 2013 wieder zehn Prozent weniger Stuten gegenüber dem Vorjahr gedeckt. In Zahlen: 28.852 Warmblutstuten im vergangenen Jahr, 2012 waren es noch 32.220. Wie dramatisch der Rückgang insgesamt ist, zeigt der Fünf-Jahres-Vergleich: Seit 2009 ging die Zahl der Bedeckungen um über 36 Prozent zurück.“
Die unterschiedlichsten Gründe werden angeführt, von Wirtschaftskrise bis Flaute auf dem Pferdemarkt. Einen Grund weiß ich aber sicher: Der Service mancher deutscher Deckstationen. Ein Beispiel aus eigener Erfahrung: “ Ich bestellte bei einer großen, renommierten Deckstation Deutschlands zwei Portionen TG Samen von Hengst X für Stute A und bezahlte ihn dann auch sogleich in diesem Jahr. Aus verschiedenen Gründen kam dieser TG Samen bei mir erst einmal nicht zum Einsatz. Ein Jahr später versamte mein Tierarzt in der Not eine Portion an der Stute B , da der bestellte Frischsamen von TNT mal wieder nicht pünktlich geliefert wurde. Die Stute B wurde nach längeren Diskussionen als Stutenwechsel akzeptiert (Ergebnis nicht tragend). Da Stute B nicht die Fruchtbarste zu sein scheint und der Samen in der TG Tonne des Tierarztes nur Lagergebühr kostet, kontaktierte ich die Deckstation mit der Anfrage für Stute C. Ergebnis: Das schon bezahlte Deckgeld ist noch einmal fällig! Da lob ich mir den Service anderer EU zertifizierter Deckstationen im Ausland. Es gibt da welche die verkaufen nicht TG Samen sondern Trächtigkeiten!! Soll heißen: Bezahlt wird was trägt!! Ansonsten ist in der kompletten EU, ob in Frankreich, Holland oder Belgien das Decktaxensplitting bereits Standart. Selbst Spitzenhengste wie Kannan waren zumindest noch im Jahr 2012, im Splitting zu beziehen. Wer bitteschön soll dann noch eine deutsche Deckstation nutzen, für die das Wort Splitting noch ein Fremdwort ist? Und wenn man schon einen ausländischen Hengst nutzt, der natürlich im heimischen Zuchtverband Aufpreis kostet, falls er überhaupt anerkannt ist, warum dann nicht gleich auch einen ausländischen Zuchtverband nutzen, der oftmals vom Service besser und vorallem meist günstiger ist?? Die Vermarktungsversprechen des heimatlichen Zuchtverbandes sind nicht immer so verlockend und von Erfolg gekrönt. Bleibt nur das Wort Züchter-bzw. Heimattreue übrig und wenn das so dermaßen an den Geldbeutel geht stellt sich die Frage: Wie loyal will ich eigentlich sein? Vielleicht sind einige Stuten auch in diese Richtung verschwunden…
Ich jedenfalls werde den nicht versamten TG zurück schicken, mit dem Wissen einen 1000er versiebt zu haben und von dieser Station in Zukunft die Finger lassen. Hallejulia.
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