Der Reitsport im Jahr 2021…fast scheint es so als werde Pferdesport bzw. Leidenschaft mehr in sozialen Netzwerken als im Pferdestall ausgetragen. Ist ja auch klar. Papier ist geduldig, entsprechende Videos oder Fotos untermalen die selbst erträumte Selbstdarstellung. Jeder kann sich im Internet so darstellen wie er erhofft von anderen gesehen zu werden. Persönlichen Kontakt von Auge zu Auge bzw. im Stall hinter die tatsächlichen Kulissen zu schauen hat ausgedient. Man lernt wohl schon im jugendlichen Alter: „Überprüfe deine Quellen“… doch einfach kurz über einen Messenger Kontakt aufzunehmen, geht deutlich einfacher und sollte ausreichen…. oder etwa nicht???….
Leider sind in der Profipferdebranche wichtige Begrifflichkeiten der Qualifizierung nicht geschützt. Darum darf sich jeder Bereiter, Ausbilder, Pferdesachverständiger, Hufbeschlagsguru oder sonst was nennen, eben nur nicht: Staatlich geprüfter Hufschmied, Pferdewirt-(schaftsmeister) FN u. staatlich geprüft. Der Begriff Reitlehrer steht jedem zu der meint es besser zu können als der „Schüler“. Es ist schon unglaublich wieviel Arbeit der eine oder andere auf sich nimmt um zu suggerieren, dass er der einzige ist der das Metier versteht. Das kann von selbst erstellten Gutachten bis zu so dermaßen erfundenen Geschichten gehen, dass selbst Münchhausen erblasst wäre. Um die Geschichten noch glaubhafter zu machen, kommen einige sogar auf die Idee ihre sogenannten „Kollegen“ zu denunzieren, wobei das Wort Kollege wohl nicht mal im entferntesten zutrifft. Denn ein Großteil der „echten“ Berufsreiter hat eine abgeschlossene Berufsausbildung mit Prüfung vor der Landwirtschaftskammer. Leider ist dies für Lieschen Müller nicht immer so einfach zu durchschauen. Das Leistungsklassenwirrwarr oder auch das Qualifikationschaos der Begrifflichkeiten macht es nicht einfacher und sollte sich jemand gut verkaufen, mit alles besser können als die anderen, besonders als diejenigen die schon länger mit Pferden arbeiten als „Münchhausen“ überhaupt an Lebensjahren zählt, ist es nicht mehr verwunderlich das unser Lieschen gerne bereit ist das doppelte an Geld auszugeben was eigentlich ein „echter“ Fachmann gekostet hätte. Wie soll sie es auch beurteilen können?!
Auch wir gerieten in den Focus der Denunzierung. Aber wir haben Geduld bis Vater Staat tätig wird. Nach wie vor und besonders in der Zeit der allesamts bekannten Hetze in den sozialen Netzwerken werden Verleumdung nach § 187 : Wer wider besseres Wissen in Beziehung auf einen anderen eine unwahre Tatsache behauptet oder verbreitet, welche denselben verächtlich zu machen oder in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen oder dessen Kredit zu gefährden geeignet ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe und, wenn die Tat öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten eines Inhalts (§ 11 Absatz 3) begangen ist, mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
Warten wir es ab bis das Gesetz entscheidet. Teil eins ist jedenfalls erfüllt….
Und ps.: Jeder zieht sich den Schuh an der ihm passt…
Wissenswertes
Sehr geehrte Mitarbeiter oder wer auch immer zuständig ist….,
beginnen wir mit der Seite Erfolgsdaten…
Am Anfang steht die Suche nach einer Kontaktadresse bzw. einem Ansprechpartner. Beide Links führen lediglich auf die Fehlerseite 404… so ist es nicht möglich einen direkten Ansprechpartner für die große Menge an Fehlern mit der diese Seite, die schließlich ja bezahlt wird zu finden. Die eine oder andere Platzierung beim Pferd fehlt gänzlich, einfach vergessen? Hmmm… komischerweise steht sie beim Reiter des Pferdes mit drin. Und verloren gegangene Ergebnisse kommen häufiger vor, genauso wie das in der Datenbank 15 jährige Pferde Dressurpferdeprüfungen platziert sind. Oder mal eine Platzierung dem falschen Pferd zugeordnet ist. Dies war bisher wenigstens lösbar mit einem Anruf zu der Ergebnisbearbeitung…
Über die sture Nichtbearbeitung der Erfolge unter ausländischen Reitern und deren Folgen habe ich mich in den letzten Jahren erfolglos genug beschwert, immerhin gibt es ja jetzt einen FEI Button quasi als Trost. Besser wie nichts.
Kommen wir zu einem weiteren Problem: Die Zuordnung der Turnierpferde zur Mutterstute. Im Grunde sollte bei dem click auf die Mutterstute die im Sport eingetragenen Nachkommen erscheinen. Also bei meiner Stute kommt da gar keiner obwohl schon zwei Nachkommen altersgemäße Platzierungen haben auch die Zuordnung über die Großmutter die immerhin zwei Töchter stellte die wiederum sporterfolgreiche Nachkommen hatten funktioniert nicht. Welcher IT Spezialist hat denn diese Datenbank aufgebaut? Bei einem Gespräch vor drei Jahren kam einmal die Aussage wir können uns nicht wie die anderen Datenbanken (Hippomundo, Horsetelex od. Rimondo) Fehler erlauben, weil wir sind die FN. Aha! (ps. die Zuordnung der erfolgreichen Pferde zur Mutterstute hatte ich ebenfalls schriftlich per Mail vor ca. 3 Monaten angemahnt. Ergebnis nix.)
Kommen wir zum eigentlichen Problem dieses Briefes: Die Namensvergabe, Achtung es wird kompliziert…
Allgemein ist es üblich auch aufgrund von Sponsoring an Pferdenamen Prä.-u.od. Suffixe anzuhängen. Diese sind bei der FEI und bei der FN unangenehm kostenpflichtig. Es sei denn das Suffix hat einen Bezug zur Zuchtstätte sprich zum Züchter. Dann ist es erlaubt kostenfrei ein Suffix mit den Initialen des Züchters anzuhängen. In meinem Fall das H.a.B. für die Firma Holsteinerpferde aus Bayern. Soweit so gut. Sollte man aber einem ausländischen Zuchtverband angehören, beispielsweise Zangersheide wird es kompliziert. Zangersheide (b.z.w. der Züchter) vergibt bei der Fohlenregistrierung einen Geburtsnamen der grundsätzlich das Suffix Z für Zangersheide enthält. Dies soll den Sinn haben die für das Stutbuch erfolgreichen Pferde aufzufinden, beispielsweise für das Z Ranking das immerhin mit 30.000 € Züchterprämie dotiert ist. Das wir als Z Züchter keine Züchterprämie von der FN erhalten versteht sich von selbst und ist in soweit auch in Ordnung. Das wir Z Züchter aber schon einmal den doppelten Obolus für die Eintragung als Turnierpferd bezahlen hat für mich einen Beigeschmack. Einen faden. Vielleicht kann man damit argumentieren das die Pferde aus ausländischer Zucht erst einmal komplett angelegt werden müssen und das etwas Mehrarbeit bedeutet. (Wenn es dann funktionieren würde wäre es ja gut, aber oftmals steht nur die halbe Abstammung drin und mit der Zuordnung der Pferde zur Mutterlinie funktioniert es ja auch nicht.) Also schon eine deutliche Kostensteigerung. Der Clou jedoch ist wenn ich ein Pferd mit seinem Geburtsnamen, sprich mit dem Z, eintragen lassen möchte werden nochmals 150€ fällig. Die Lachnummer daran ist, sollte das Pferd FEI eingetragen werden das Z wieder kostenfrei an den Namen angehängt werden muss, da das Stutbuch Zangersheide mit der FEI ein entsprechendes Abkommen hat, dass der Geburtsname übernommen werden muss. Auch in der Erfolgsdatenbank findet man das Pferd dann wieder mit dem Z. Eine Frechheit der Mitarbeiter der FN ist allerdings: „nicht darauf hinzuweisen, das Pferd auch gleich bei der FEI lediglich für 21 € zu registrieren, weil schon da das Z wieder automatisch angehängt wird und auch von der FN kostenfrei übernommen werden muss.“ | |
Wie soll man das Verstehen? Ein jahrelanger Machtkampf zwischen Leon Melchior und der FN ausgetragen auf dem Rücken der „kleinen Züchter“. | |
Ich sage nur das geht gar nicht!!!! Und bin sehr froh mich für Zangersheide entschieden zu haben. Dieser Verband versucht wenigstens seine Züchter entsprechend zu belobigen, anerkennt die züchterische Arbeit und scheut keine Kosten die Z Pferde zu finden. | |
Danke Zangersheide. |
Seit Jahren nimmt die röntgenologische Untersuchung beim Pferdeverkauf eine übergeordnete Stellung ein. Der klinische Zustand der eigentlich Priorität haben sollte rückt gänzlich in den Hintergrund. Und das obwohl nach Studien z.B. bei Zahnärzten bekannt ist das bis zu 50 / 60% falsch positive bzw. falsch negative Befunde die Norm sind! Gerade in dem Bereich, der für uns Pferdebesitzer besonders wichtig ist, nämlich Aufhellungen und Verschattungen was Zysten u. Chips bedeuten kann, ist die Fehlerquote besonders hoch. Nicht umsonst kursiert die Meinung ein Befund, drei Ärzte, fünf Meinungen…
Was das für uns Pferdezüchter u. Verkäufer bedeutet ist klar. Vom nicht Zustande kommen eines Verkaufs bis zum schmerzhaften Preisnachlass der deutlich unter den entstanden Kosten liegt. Auch die Einschätzung der Befunde die zu einer Lahmheit führen können war in der Vergangenheit oft falsch. So war z.B. der Befund „Mehrere große Canales sesamoidales“ (Veränderung am Strahlbein – umgangssprachlich Hufrolle) im Röntgenleitfaden 2007 mindestens als Röntgenklasse III-IV einstufen. Nach einer Studie von 2009 liefen aber 86,3 % der Pferde mit diesem Befund jahrelang problemlos im Sport. Im Röntgenkatalog 2018 ist dieser Befund deshalb nicht mehr als Risikobefund eingestuft. Für die Verkäufer bzw. Züchter war dies die letzten 10 Jahre quasi ein Millionenschaden. Auch die beliebten Rückenröntgenbilder (Kissing Spines), die wenn der Dornfortsatz Abstand des beurteilenden Tierarztes nicht weit genug war, führten oft zu Wandlungen bis zu teuren Gerichtsverhandlungen. Heute ist klar das diese Befunde ohne klinische Reaktion keine Auswirkung auf die Reiteignung des betreffenden Pferdes haben. Auch dieser Schaden sprengt sicherlich die Millionengrenze. Die Gerichte sind in der Zwischenzeit ebenfalls einen Schritt rückwärts gegangen. So urteilte der Bundesgerichtshof dass ein klinisch unauffälliges Pferd frei von Sachmängeln im Sinne der §§ 90a S. 3, 434 Abs. 1 S. 2 Nr. 1 u. 2 BGB sei, selbst wenn in der radiologischen Untersuchung des Pferdes Abweichungen von der „physiologischen Norm“ festgestellt werden. Wenn seiner Verwendung als Reitpferd nichts entgegen steht und wenn nur eine geringe Wahrscheinlichkeit dafür besteht, dass das Pferd künftig klinische Begleit- bzw. Folgesymptome entwickelt, sieht das Gericht das Pferd im Zeitpunkt des Pferdekaufs als mangelfrei an, BGH VIII ZR 266/06)
In weiteren Entscheidungen vom 21.05.2015 (1 U 1382/14) und vom 14.04.2016 (1 U 254/15) ist das Oberlandesgericht Koblenz noch weitergegangen.
Die Einordnung eines Pferdes in eine bestimmte (schlechte) Röntgenklasse bei einer tierärztlichen Untersuchung führe nicht zum Vorliegen eines Mangels beim Pferd, wenn klinische Symptome wie Lahmheit unter anderem (noch) nicht aufgetreten seien. Allein die Wahrscheinlichkeit, dass das Pferd später eine Lahmheit zeigt (z.B. in 50 % der Fälle) könne das Vorliegen eines aktuellen Mangels beim Pferd nicht begründen.
Man könnte unzählige Beispiele aufzählen von Pferden die ins Risiko getüvt wurden und jahrelang Spitzenleistungen im großen Sport brachten. Da die Tieräzte, die die sogenannte Ankaufsuntersuchung durchführen 10 Jahre lang haftbar für ihre Beurteilung sind, werden klinisch gesunde Pferde zum Wrack geschrieben wenn nur irgendein Indiz auf einen Risikobefund hindeuten könnte. Klar bei den häufigen unterschiedlichen Interpretationen der Röntgenbilder könnte ja der Gutachter zu einem anderen Ergebnis kommen also befundet man schnell mal in die Risikorichtung dann ist man aus dem Schneider…
Der Schaden der damit der Pferdezucht entsteht ist sicherlich nicht mehr bezifferbar. Ein klinisch völlig gesundes Pferd wird vom Kunden als krank bezeichnet, nur weil ein unklarer, schwer deutbarer Befund auf dem Röntgenbild zu sehen ist. Pferde sind Individuen und Röntgenbilder anscheinend auch….

Durch Information lernen…
Unsere Zeit ist Schnelllebig geworden… wer heute in Elektroautos investiert muss damit rechnen, dass bis zur Marktreife Autos auf Luftkissen „In“ sind…gestern noch in teures Equipment beispielsweise in der Grafikszene investiert – heute erledigen das Smartphones….
So ergeht es vielen. Auch für den Pferdezüchter hat die Geschichte Folgen. Veraltete Software und „mangelndes“ globales Denken verhindert den Informationsfluss. In der heutigen Zeit, wo Pferdezucht sowie Turniersport so europäisch wie nie geworden sind. Mal kurz ein Trip nach Spanien zur Sunshine Tour… kurz mal Samen aus Frankreich geordert. Ja, weltweit fliegen Pferde zum Turnier oder Tiefkühlsamen zum Züchter. Nur die benötigten Informationen nicht…
Der deutsche Züchter soll sich doch bitte schön auf die teuer bei der FN erarbeitete Zuchtwertschätzung verlassen. Nur das Diese nach wie vor den globalen Ansprüchen von heute nicht standhält. Die Zugriffe können nur über die bei der FN registrierten Reiter stattfinden, nicht über die bei deutschen Züchtern geborenen Pferde. Bedeutet im Klartext: Fürs Ausland erzielte Erfolge fließen nicht ein. Ich weiß jetzt auch nicht,warum ein 5*S Erfolg für Ägypten züchterisch weniger wert sein soll…. Der Schaden für die deutschen Züchter ist immens… im Jahr 2013 hätte ich bereits die erste Beschwerde an meinen zuständigen Zuchtverband sowie an die FN eingereicht. Im Jahr 2016 die zweite. Wenigsten kam von Seiten der FN ein Feedback, der Zuchtverband stellte sich tot. Kein Problem den kann man ja einfach wechseln und denjenigen nutzen, der einem besser liegt.
Aber für was brauchen wir den Datensalat? Ist züchten nicht Erfahrung, Bauchgefühl und Pferdekenntnis in einem? In jedem Fall ist das so und ein Toppapier macht noch lange keinen Champion. Nach wie vor gilt der alte Spruch:“ Auf dem Papier kann man nicht reiten“. Aber dennoch gibt es Hengste die sicherer bestimmte Attribute vererben als andere und bei den Stuten ist es ebenso. Wie soll ein Züchter in dieser globalen Welt diese Überlegungen mit einfließen lassen. Cassini hatte kein Schild auf der Stirn „ich vererbe Vermögen und Rittigkeit“ er zeigte es nur. Die tatsächliche Vererbungsleistung lässt sich nur über das Pedigree erahnen und anschließend über die Statistik der Nachkommen absichern. Aber was brauchen wir dazu? Richtig, die Anzahl der geborenen Nachkommen. Nicht nur die im Sport eingetragenen (bei der FN einzusehen wenn in D.), sondern auch die, die aufgrund von mangelndem Talent, schlechter Röntgenbilder, Unrittigkeit, etc. aussortiert worden sind. Leider hüten unsere dt. Zuchtverbände diese Zahlen wie ein großen Geheimnis. Mir hat sich nur noch nicht erschlossen warum….2019 gibt es bereits einige Datenbanken die die Daten aufarbeiten und gegen geringe Gebühr zur Verfügung stellen. Umso jünger die Datenbank ist umso besser könnte man fast sagen, da sie aus den Fehlern der anderen gelernt haben. Um an die Daten zu kommen konnte jeder Züchter anfänglich seine Daten selber einpflegen. Das führte leider dazu das Nachkommen von Stuten als Toppferde dargestellt wurden die nie einen Turnierplatz gesehen haben. Schwarze Schafe gibt es überall und diesen „Fake“ aus Hundertausenden von Pferden auszusortieren erscheint fast unmöglich. Die „Start Ups“ wie Hippomundo beispielsweise versuchen über die FN oder die Zuchtverbände an die Daten zu kommen. Leider Fehlanzeige. Die deutschen Zuchtverbände zeigen keinerlei Interesse. Alleinig die Süddeutschen Pferdezuchtverbände sprich Deutsches Sportpferd zeigt sich für die Zusammenarbeit offen. Warten wir es ab ob sich was tut oder die Geschichte im Sande verläuft. Das Ziel Hippomundos ist die Vision einer weltweiten Datenbank von Sportpferden. Die führenden Springpferdezuchtverbände wie BWP, Zangersheide und AES sind dabei und stellen die entsprechenden Daten zur Verfügung. Es hat im Grunde nur Vorteile: Die Hengsthalter wissen viel schneller ob er eine „Stempelhengst“ oder eine „Lusche“ füttert. Entsprechend kann er Decktaxen und das Marketing gestalten. Nur das erwachsene Sportpferd verkauft sich über die eigene Qualität und Pedigreefrei…. Fohlen und jüngere Pferde eigentlich nur über ihre genetische Erwartung. Und das ist der Punkt wo wir Züchter ins Hintertreffen geraten und viel,viel Geld verlieren. Züchten kostet Geld, viel Geld. Umso länger wir ein Pferd halten müssen umso mehr Kosten müssen wir vorstrecken und umso mehr Risiken tragen wir. Vom Aufzuchtsriskio über den Tüv bis zu den Reiteigenschaften und der tatsächlichen irgendwann überprüfbaren Qualität. Leider läuft in Deutschland der Fohlen und Jungpferdeabsatz schleppend auch aufgrund der ungenauen und mangelnden Daten und auch falschen Statistiken. Der Fohlen-, Jungpferdekäufer informiert sich genau und weiß was er haben will…. dann natürlich auch dort wo die Daten eine gewisse Sicherheit haben. Bei den führenden Springpferdezuchtverbänden. In diesen jammern nur wenige Züchter über schlechte Preise und fehlenden Absatz. Die Züchter stehen dort hinter ihrem Zuchtverband, schlagen sich nicht die Köpfe ein und zerschlagen jahrelange Traditionen. Ganz einfach weil sie zufriedener sind. Sie wollen Informationen und bekommen sie. Topfohlen aus Topmüttern sind zu super Preisen zu vermarkten und ziehen die sogenannten „halben“ auch noch mit durch. Auch ist es dort fast schon „out“ nur auf die Top 5 des WBFSH Rankings zu schielen. Die Vererbungsleistung oder Eigenleistungen der Mütter stehen im Focus. Aber auch die bekommt man nur durch Aufarbeitung der entsprechenden und vor allem korrekten Daten in entsprechenden Datenbanken.
Warum also liebe Zuchtverbände fasst ihr Euch nicht an den Händen und arbeitet zu mindestens mal Europaweit zusammen????? Durch die Sturheit und das Desinteresse habe ich mir schon ernsthaft überlegt eine züchterische Sammelklage anzustrengen. Weil hier geht es schließlich um bares Geld….
Und ps.: Gerne stelle ich die entsprechenden Kontakte her…. Email an:
Pferdehaltung, ein anspruchsvoller Job. Sieben Tage die Woche, bei jedem Wetter, mehrfach am Tag. Wer Pferde hält, vor allem professionell, gibt den größten Teil seines Privatlebens auf. Sogenannte soziale Kontakte finden nur noch im „pferdigen Umfeld“ statt… für anderes reicht die Zeit nicht mehr. Natürlich können auch da Freundschaften entstehen – interessiert man sich doch für die selbe Sache und die Gesprächsthemen reichen vom neusten Outfit Trend bis zur Hengstauswahl im kommenden Jahr. Umso überraschender liest sich in den meisten Foren und Facebookgruppen das bei Pensionspferdehaltung der gesamte Verantwortungsbereich beim sogenannten Stallbetreiber liegt, So, als hätte er zu seinen eigenen Pferden (sofern er welche besitzt) nochmals die in Obhut gegebenen dazu. Rechtlich ganz klar formuliert, sollte der Stallbesitzer die Pferde auch betreuen, liegt ein klassischer Verwahrungsvertrag vor. Das heißt: So wie der eigentliche Pferdebesitzer das Pferd bringt, soll er es auch wieder mitnehmen dürfen. Ist logisch, die Rechtssprechung kommt aus der Sachlage:“ Du passt auf mein Auto auf, wenn es anschließend kaputt ist musst du es mir ersetzen. Klar was soll auf dem Parklatz oder in der Garage auch passieren. Der Unterschied zum Pferd ist nur, dass das Auto keine Eigeninitiative ergreift und sich selbstständig aus eigenem Willen irgendwohin bewegt. Auch bekommt es keine Kolik oder tritt sich im sogenannten schlechten Boden ein Eisen runter, geht anschließend lahm und muss behandelt werden. Noch ist es nicht Gang und Gäbe die 100tsd Sachen die mit Pferden eintreten können gleich dem Anwalt zu übergeben, aber der Trend wird merklich stärker. Gestern noch Freunde, morgen schon erbitterte Gegner vor Gericht. Auch Profis mit Berittpferden sind davor nicht gefeit. Verletzt sich ein Pferd während der Ausbildungszeit, muss der Profi darlegen warum er nichts dafür kann. Ein Richter kann selten genau einschätzen wie manche Situationen entstehen, da er in den wenigsten Fällen Tag, täglich mit Pferden zu tun hat. Meist wird dann ein Sachverständiger hinzugezogen, den in jedem Fall der Beklagte sprich der Stallbesitzer bzw. Profi bezahlen muss. Einen Prozess durchstehen kann er also nur wenn er sehr gut Rechtsschutz und Haftpflicht versichert ist. Die meisten Haftpflichtversicherungen schließen aber Obhuts -bzw. Berittschäden aus. Nur wenige Versicherungen bieten gegen einen Aufpreis diese Zusatzschadenversicherung an. Auch die Rechtschutzversicherung für Selbstständige ist nicht gerade zum Schnäppchenpreis zu erwerben. Der Profi bzw. Stallbesitzer der eh schon am unteren Limit kalkuliert wird sich das kaum leisten können. Vor allem weil gerade der Profi ja eine eigene Unfallversicherung braucht, da normale Haftpflichtschäden (Pferdehaftpflicht) einen „Berufsreiterausschluss“ haben. Der ist Profi, der muss ja schließlich selber einkalkulieren das er runterfallen kann. In der Zusammenfassung heißt das: Profi und Stallbesitzer sollen in 90% der Fälle die mit Pferden eintreten können den Kopf hinhalten. Ein Wunder das noch irgendeiner ein Pferd anreitet, seine Gesundheit riskiert und sich dafür noch selber versichern muss. Ein Wunder, dass noch jemand ein Pferd in Pension nimmt, das zb. in der Box steigt mit dem Eisen oben an der Gitterschiene hängen bleibt und sich den Fuss bricht. Dafür trägt der Stallbesitzer die Verantwortung. Stallungen, Koppeln und auch Reitplätze müssen so konzipiert sein, das nirgendwo eine Verletzungsmöglichkeit besteht. Schon richtig das alles, aber Pferde kommen wirklich auf die wildesten Ideen und da sie außerhalb unserer Vorstellungskraft liegen, sind sie nicht immer zu 100% abzusichern. Kürzlich hab ich gelesen das ein junges Pferd auf der Autobahn während der Fahrt aus einem sogenannten Stablehopper gesprungen ist. Der Hersteller des Autos hat sich das sicherlich im Vorfeld auch nicht vorstellen können. Die Eigeninitiative von Pferden ist schier unerschöpflich. Aber zum Glück gibt es ja unter Pferdebesitzer und Profi meist persönliche Bindungen und die Pferdebesitzer wissen ja genau das Pferde eigentlich unberechenbare Wesen sind. Oder etwa nicht? Bei Geld hört bekanntermaßen die Freundschaft auf und sollte an einem Pferd ein größerer Schaden entstehen, oder es etwa in Folge zum Tode kommen ist der finanzielle Schaden meist hoch (es sei den der Pferdebesitzer hätte Leben und Unbrauchbarkeit versichert, hat er meist nicht das die Versicherungen aufgrund des Risikos entsprechend kosten). Aber es ist auch einfacher den zur Verantwortung zu ziehen, der sowieso die meiste Arbeit erledigt, den Profi: Er steht jeden morgen auf, füttert, mistet und sorgt für die Bewegung des Lieblings. Um für den Besitzer eine Wertsteigerung zu erzielen, steht er noch früher auf und fährt aufs Turnier. Upps, da haben wir doch glatt eine Versicherung vergessen. Keine Versicherung deckt einen Transportschaden ab (außer evtl. die Tierlebensversicherung, aber auch da müssen Transporte explizit mitversichert werden). Wenn ein Pferdebesitzer also nicht auf dem finanziellen Schaden sitzen bleiben will, wendet er sich ganz einfach an das schwächste Glied der Kette, nämlich den Profi. Der aufgrund knapper Kalkulation und den Beruf sowieso nur aus Idealismus ausübt, meist keine entsprechende Rechtsschutzversicherung hat und einem langwierigen Prozess mit entsprechenden Anwaltskosten kaum gewachsen sein wird. Auch wenn die Schuldfrage im Vorfeld nicht eindeutig gegen ihn spricht. Sollte ein Profi alle notwendigen Versicherungen abschließen würden sich die Berittkosten um ein vielfaches erhöhen, aber es gibt ja genügend. Noch….
Bad Füssing, 10.01.2018
Immer wenn mich was stark beschäftigt muss ich mir es von der Seele schreiben. Am besten geht es, wenn man den praktischen Teil hinter sich gelassen hat und bereits eine Lösung gefunden hat. Zeitlebens hatte ich mit Pensionsställen zu tun. In jugendlichen Jahren als „Einsteller“ in späteren Jahren als Pensionsstallbetreiber. In frühren Jahren fand ich diese Aufgabe in Verbindung mit meinem Lehrberuf: „Pferdewirtschaftsmeiterin, klassische Reitausbildung) auch ausfüllend und spannend. Aber nun im Jahr 2018? Ich weiß nicht genau, haben die Menschen sprich Einsteller sich so stark verändert? Oder bin ich quasi nur ausgeblutet, so „Burn out“ ähnlich oder so….Jedenfalls habe ich angefangen nachzudenken. Seit 2016 haben wir unseren Pensionsbetrieb so gut wie eingestellt. Aus diversen Gründen. Ganz vorne steht der betriebswirtschaftliche Aspekt. Natürlich, ist dieser ja zum überleben notwendig.
Aber von vorne. Was benötigt man um einen Pensionsstall zu betreiben? Ja, richtig: Eine Reitanlage oder zumindestens ein kleines Gehöft mit entsprechend Platz. Der Wert solcher Räumlichkeiten wird sich von 50.000 € bis zu ca. 2 Millionen einpendeln. Nehmen wir doch einfach weil es einfach zu rechnen ist den Wert von einer halben Million. Mieten oder vermieten wir eine Wohnung in einem Haus mit diesem Wert wird sicherlich eine Kaltmiete von + 500 € gefordert sein. Miete bezahlt man für die zur Verfügungstellung von Räumlichkeiten die ein anderer Vorfinanziert hat und soweit wie möglich Instand hält. Meist wird dies mit einer Abschreibungsrate von 3 bis 4% gerechnet aus der sich dann erst einmal die notwendige Grundmiete errechnet. Bei einer Reitanlage mit 500.000 € wären das 20.000 € per Jahr. Sprich ca. 1666 € im Monat die auf die Anzahl der vermietbaren Räume umgelegt werden soll. Natürlich teilen wir jetzt diese Zahl durch die möglichen Einstellplätze. Bei einer halben Million, mit Halle und Platz sowie entsprechender Inneneinrichtung (also quasi möbliertes wohnen) kann der Stall nicht mehr so groß sein… nehmen wir trotzdem mal 20 Stellplätze. Da kommen wir doch glatt auf satte 83,33 €. Um zur Vereinfachung die Zahl 100 € voll zu machen haben wir quasi den Strom und die gesetzliche Gebäudeversicherung gleich mit eingeplant. Ach ja, essen und trinken sollte unser Hausgast ja auch noch. Okay, der zweite Hunderter ist weg. Aber 200 € bekommen wir ja locker für unsere Box. 20 Bekannte haben gleich zugesagt wie schön es wäre, wenn ihr Pferd da wohnen dürfte und man ja auch gleich noch eine Reithalle und einen Reitplatz zur Verfügung hat. Ja aber was ist mit Koppeln? Jedes Pferd braucht die Möglichkeit des freien Auslaufes und entsprechend Tageslicht. Kein Problem, können wir dazupachten oder zukaufen… eingezäunt ist das doch gleich. Ach und einen Traktor oder ein entsprechendes Gerät sollten wir auch anschaffen. Der Reitplatz ist zu ebnen, der Mist muss aufgeschoben werden und das Futter muss auch von A nach B. Aber bei 20 Pferden ist das ja nicht viel… rechnen wir doch für die Maschinen und Weiden 20 € Aufpreis im Monat dann wird das nicht so teuer und 220 € zahlt jeder doch gern. Schwupps kalkulieren wir schlau unseren Pensionspreis mit der entsprechenden Mehrwertsteuer landen wir bei 270 €. Ja, liebe Pferdebesitzer das ist das Mittelmass der Preise in der Pensionspferdehaltung. Aber haben wir nicht was wichtiges vergessen???
- Wer füttert 365 Tage im Jahr mindestens 2 mal?
- Wer mistet die Box aus?
- Wer fährt die Plätze?
- Wer schiebt den Mist auf und kümmert sich das der Rasen gemäht wird.
- Wer sorgt dafür das Futter und die Einstreu wohlbehalten und vor allem vorfinanziert in der Scheune landen?
- Wer tauscht die kaputt geschlagenen Bretter oder Tröge?
- Wer sorgt dafür das die Koppelzäune instand gehalten werden?
- Wer ist da wenn der Tierarzt nur Vormittags Zeit hat?
- Wer holt dem Hufschmied das Pferd aus der Box?
- Wer steht mir beratend zur Seite wenn der Liebling nun schon das zweite Mal krank ist?
Richtig, der Pensionstallbesitzer. Aber weil wir uns ja kennen darf der das umsonst tun…??
Liebe Pferdebesitzer: Wenn man so durch das Internet surft und bei verschiedenen Gruppen (z.B. Pferderecht in Facebook) mitliest, stellen sich mir die Haare zu Berge. Fragen an den Anwalt wie:“ Der böse Stallbetreiber hat auf Jahreswechsel die Pension um 10 € erhöht, darf der das oder kann ich sofort fristlos kündigen? Oder:“ Hilfe, mein Pferd steht im Matsch, wenn ich das nicht will kommt er nicht raus, darf ich die Miete kürzen?“?? Ein befestigtes Sandpaddock kostet bei der Erstellung in einer Größe von 10 x 20m ca. 6000 € plus dass es regelmäßig abgemistet werden muss. Soviele Pferde kann die nicht haben und so alt kann die Fragestellerin gar nicht werden bis sich das Paddock für Sie und Ihr Pferd abbezahlt hat weil in der Kalkulation oben wars ja noch gar nicht drin. Die nächste Frage war:“ Mein Stallbesitzer will für die Medikamentengabe bzw. Heu nass machen 5 € extra. Ist das rechtens. Liebe Fragestellerin, alleine der gesunde Menschenverstand sollte dir sagen, dass wenn man umsonst arbeitet kein überleben möglich ist. Und sollte das Heu nass machen täglich 2 x nur 1 min dauern, sprich 2 min. am Tag ist es im Verlauf eines Monats (30/31 Tage) mindestens eine Stunde und die gehört eigentlich vergütet. Weil noch sind wir an einem Punkt wo noch gar keine Arbeitsleistung vergütet worden ist. Sprich der Stallbetreiber hat noch nix gegessen, kein Handy, kein Auto und auch noch keine Krankenversicherung (aber krank werden kann er eh nicht, wer soll denn dann die Arbeit tun…?)
Sollte jemand den Artikel lesen wird er sich spätestens jetzt die Frage stellen: Wie machen die das dann? Ganz einfach: Da wir ja so gute Freunde sind, teilen wir einfach alles und die Kosten die die Baulichkeiten verursachen und verursacht haben trage ich als Stallbesitzer allein und du musst nur die sogenannten Nebenkosten tragen. Dann bleiben mir pro Pferd wenigsten die 83 € Abschreibung /Unterhalt im Monat. Wenn in 20 Jahren die Box zertrümmert, das Holz zerfressen und Wasserleitungen kaputt sind werde ich kündigen weil der Hallenboden ja auch nix mehr ist…
In diesem Sinne: Bevor ihr solch einen unbedachten Blödsinn postet versucht einmal die andere Seite zu sehen.
Ich bin Springpferdezüchter mit Leib und Seele. Auch ich möchte Springpferde für das oberste Niveau züchten. Der Markt für die normalen Pferde ist schon lang am Boden und wird es meines Erachten nach auch bleiben. Also entweder aufhören zu züchten oder die „normalen“ Pferde, die nun einmal bei jedem und überall geboren werden, durch strengste Selektion minimieren.
Da die Springpferdezucht heut „europäisch“ ist und in Belgien, Holland oder auch Frankreich wesentlich erfolgreicher als in Deutschland zu sein scheint, ist das studieren der Daten der „Konkurrenzländer“ angesagt. Die FN Datenbank (Erfolgsdaten.de) haben wir ja schon hinlänglich kritisiert (siehe hier). Mal schauen wie die anderen das machen. Schwupps…einen Zugang zur KWPN Datenbank erworben und mit dem studieren begonnen. Wow! Was da nicht alles drin steht von der Halslänge bis zur Hufform, über die Grundgangarten bis zur aufgeschlüsselten Springanlage. Quasi jedes Pferd, einschließlich Stuten in 100 Einzelteile zerlegt. Allerdings haben wir ja schon länger festgestellt: Ein Pferd springt nicht mit dem Exterieur und auch nicht immer nur durch Technik, sondern irgendwie letztendlich durch eine körperliche Möglichkeit und eine entsprechende innere Einstellung. Aber trotzdem aus züchterischer Sicht eine große Hilfe zu wissen: Macht der Hengst seine Nachkommen groß oder klein, vermögend oder begrenzt, verbessert er die Technik vorne und/oder hinten, hat er die Eigenschaften nur selbst oder vererbt er sie auch? Auch die Anzahl der gefallenen, registrierten Fohlen ist eine sehr wichtige Information. Ich für meinen Teil fand die paar Euros als gut investiert. Als nächstes habe ich mich mit der Datenbank der Selle Francais Zucht beschäftigt, wo o Wunder der allgemeine Zugang sogar kostenfrei ist. Und was die Franzosen für 0 Euro bieten, sucht seinesgleichen. Nicht das genetische Profil steht da im Vordergrund, sondern nur die Leistung der Nachkommen. Für jeden Hengst der französisch registrierte Nachkommen hat, ist kostenfrei und öffentlich zu lesen wieviele Nachkommen, wieviele Nachkommen in einer Altersklasse und welche Leistung sie auf den Durchschnitt (ausgedrückt in ISO) des französischen Springpferdes gebracht haben.
Ich möchte die Wichtigkeit dieser Daten an einem Beispiel, ohne den Hengstnamen zu nennen, ausdrücken.
Hengst ABC hat in Frankreich 210 registrierte NK. Davon sind 45 NK 8 Jahre und älter. 12 NK sind bereits mehrfach S-erfolgreich, 17 NK springen schlechter als der französische Durchschnitt. Im Dreisatz berechnet, bezogen auf die 8+ jährigen, hat der Hengst eine Erfolgsquote von knapp 27%, aber auf der anderen Seite knapp 38% unterdurchschnittlicher Pferde produziert. ( Ich habe ca. 40 Hengste recherchiert um einen Überblick zu bekommen)
Da ich ein neugieriger Mensch bin wollte ich doch gleich wissen was die Horsetelex Datenbank dazu weiß und ob der Hengst ABC vielleicht einfach die Franzosen nicht mag.
Die HT Datenbank weiß von insgesamt 306 Nachkommen. Davon sind 58 Pferde als 1.35m und höher erfolgreich geführt. Die meisten im Heimatzuchtgebiet X registriert. Hengst ABC scheint also wirklich nicht auf die französiche Stutengrundlage zu passen.
Aber einmal dran will ich es genau wissen und da es kein deutscher Hengst ist kann man ja auch nachschauen wieviele NK im Heimatland X registriert sind. 691! um genau zu sein. Das lässt Schlüsse auf die Daten der Franzosen zu…
Jetzt schauen wir doch aber noch gleich was die deutsche Datenbank dazu weiß (auch hier besitze ich einen bezahlten Zugang): 28 Nachkommen eingetragen, 2014 23 Pferde erfolgreich und gar 10 über S. Da zeichnet sich ein wahrlich großer Vererber ab…
Warum ich diesen Artikel schreibe? Ich möchte die deutschen Züchter wachrütteln, auf die Missstände in der deutschen Datengrundlage bei der Pferdezucht hinweisen und damit ausdrücken das jedes einzelne deutsche Zuchtgebiet zu feige ist die Bedeckungszahlen öffentlich zu machen. Und das ist Selektionsgrundlage Nummer eins!
Die Pferdezucht nimmt in rasanter Fahrt eine internationale Entwicklung auf. Manchmal habe ich das Gefühl, die Deutschen bleiben stehen.
Die Deutschen Reiterlichen Vereinigung: Nicht nur, dass die Erfolgsanrechnung immer noch vom 30.09. bis 30.09. des Folgejahrs geht – beschlossen in einer Zeit als die Turniersaison da zu Ende war; heute folgen im November und Dezember noch diverse Topturniere wie Munich Indoors, Stuttgart, Frankfurt – im nicht beachteten Ausland London und Mechelen. Auch der „Normalo“ findet von Oktober bis Dezember noch genug Möglichkeiten aufs Turnier zu fahren. Aber das uralte Datum der Erfolgsanrechnung bleibt. Genauso wie das längst überholte System der Prüfungsbezeichnung. A, L, M und S. In Polen heißt es L, N, P und C. Jetzt weiß natürlich jeder genau wie hoch das ist…die Angleichung, die Anforderungen in cm ausdrücken, und zwar ü b e r a l l im Reitsport, geht schleppend voran. Warum? Weil es schon immer so war.
Erfolgsanrechnungen für deutsche Pferde unter ausländischen Reitern im Ausland: die will man nicht wahrhaben, wahrnehmen oder was auch immer. Ich kann es nicht verstehen. Auf mehrmalige Nachfrage liefert die FN die Aussage: „Unsere Datenbank ist mit der FEI Datenbank nicht kompatibel.“ Aha! Zufällig bekam ich vor kurzem eine E-Mail von der FEI zwecks eines kompletten Systemupdates…da hätte man sich ja überhaupt nicht zusammenschließen können. Aber mit der FN sich anlegen ist wie gegen Wände – zu groß, zu viel Verwaltung ( nach 3 E-Mails jeweils im Jahr 2013 und 2014 und einem ausgiebigen Telefonat mit gefühlter einstündiger Wartezeit wie bei der Telekom). Nichts, im Sande verlaufen. Anrechnung von Auslandserfolgen unter nicht bei der FN registrierten Reitern geht die nächste Zeit nicht.
Ich möchte weiterhin züchten. Ja. Der Springsport genießt weltweite Aufmerksamkeit, nur das nördliche Europa (Belgien, Holland, Frankreich, Irland und Deutschland) liefert passende Sport-Springpferde für die ganze Welt. Warum nur kann man auch in der dt. Pferdezucht nicht europäisch denken, alte Sargnägel über Bord werfen und das System europäischer machen?
Zuchtfortschritt erzielen bedeutet in allererster Linie Selektion. Zur Selektion gehören in erster Linie die Materialen (Pferde) die es zu erfassen gilt. Selbst wenn Bayern eine erfasste Liste der Stutenlinien hätte, würden ja ein Großteil der Nachkommen fehlen. Die, die nie in Deutschland eingetragen waren fehlen gänzlich- gleichzusetzen mit tot. Die, die eine Karriere mit Basisprüfungen begonnen haben und aufgrund ihrer Qualität ins Ausland verkauft worden sind, findet man mit beispielsweise 100 Ranglistenpunkten und einer A- Platzierung. obwohl sie in Hongkong oder Spruce Medows vielleicht den 1.60 Grand Prix gewonnen haben. Stutenlinien sterben aus, weil niemand merkt das sie Toppferde liefern. In der FEI Rankinglist der Vielseitigkeitspferde finden sich auf 9,10 und 11 drei Nachkommen die alle aus der selben Mutter stammen (Louella Luthier v. King Luthier xx, (R. Sirch))!
Für mich persönlich ist mit dieser trägen Art kein Fortschritt zu erzielen, den Spitzenplatz in der dt. Pferdezucht haben wir längst ins Ausland abgegeben.
Durch die Nichtbeachtung der Auslandserfolge verschieben sich ganze Rankingslists. Von den Listen der Topvererber will ich erst gar nicht reden. Ausländische Websites werben schon mit der Zurverfügungstellung des entsprechenden Datenmaterials.
Folgen Sie den Leistungen Ihrer Zucht im internationalen Sport!
Möchten Sie all Ihren Zuchterzeugnissen im internationalen Sport folgen? Alle Ergebnisse der Disziplinen Springen, Dressur und Eventing. Bequem von wo auch immer Sie wollen!
Nie mehr suchen, nie mehr googeln, nie mehr ein Pferd „verlieren“ das irgendwo auf der Welt im Sport läuft. HorseTelex verfolgt für Sie alle internationalen FEI-Turniere und meldet unmittelbar alle Ergebnisse Ihrer Pferde.
Hier die bay. Top 10: Link zur Seite des LV Bayern
Hier das FEI Ranking Springpferde bis 30.09. 14: Link
Hier das Ranking der FEI bis Jahresende: bayern Ranking 14
Erfolge ab CSI* und höher
So, hier nicht weniger spannend, der Trend im Turniersport: Wie oft wird noch aufs Turnier gefahren und was wird geritten? Wieviele Pferde brauchen wir überhaupt?
Wieviele Pferde sind registriert?

Pferderegistrierung
Wieviele Turnierreiter gibt es (noch)?

Ausgestellte Reitausweise
Anzahl der Starts.

Anzahl Starts (Quelle: FN)
Was wird am meisten geritten?

Turniersportprüfungen
Wieviele Pferde sind noch im Sport?

Pferde im Sport
- wurden auf 3.609 Turnierveranstaltungen (Vorjahr: 3.594) 68.901 Prüfungen (Vorjahr: 67.750) mit 1.475.922 Starts (Vorjahr: 1.459.828) ausgetragen. Dabei wurden Geldpreise in Höhe von 31.129.772 Euro (Vorjahr: 30.984.265) ausgeschüttet.
- stellte die FN 80.425 Jahresturnierlizenzen aus, die zur Teilnahme an Turnierveranstaltungen berechtigten (Vorjahr: 81.471); davon 1.346 Ausweise für ausländische Reiterinnen und Reiter (Vorjahr: 1.308), die an deutschen Turnieren teilnahmen.
- wurden von der FN Fortschreibungen (Turnierlizenzen) für 137.043Turnierpferde (Vorjahr: 138.326) sowie 2.423 FEI-Pässe für international startende Turnierpferde (Vorjahr: 2.216) ausgestellt. Davon wurden 25.643 Pferde neu ins Turnierpferderegister eingetragen (Vorjahr: 25.136).
Quelle: FN
Fazit: Es gibt zwar weniger Reiter, jedoch haben die Reiter mehr Pferde. Der Trend zum FEI Pass liegt sicher daran, dass viel Ausländische Pferde für den gehobenen Sport erst gar nicht in die Liste III eingetragen werden.
Lieber spät als nie. relativ spät ging der Jahresbericht 2012 der FN online. Irgendwann habe ich aufgegeben danach zu suchen. Jetzt hab ich ihn zufällig gesehen, kurz bevor eigentlich der Jahresbericht 2013 erscheinen sollte. Zwecks regem Interesse hier die relevanten Auszüge, erst einmal für die Züchter:
Entwicklung des Zuchtstutenbestandes in Deutschland

Entwicklung Zuchtstutenbestand Deutschland
Entwicklung der Bedeckungen

Bedeckungen Reitpferdehengste
Entwicklung des Reitpferdebestandes allgemein
Stutbuchaufnahmen im Jahr 2012

Stutbuchaufnahmen 2012
- Auf den Reitpferdeauktionen der Zuchtverbände im Jahre 2012 wurden 931 Reitpferde zu einem Durchschnittspreis von 20.796 Euro versteigert. Der Gesamtumsatz dieser Auktionen betrug 19.360.856 Euro (Vorjahr: 1.048 Reitpferde, Durchschnittspreis 21.348 Euro, Gesamtumsatz 22.373.299 Euro). Weiterhin wurden bei den Auktionen der Zuchtverbände rund 1.857 Zuchtpferde und Fohlen sowie Ponys und Kaltblüter zu einer Gesamtsumme von rund 22.652.236 Euro versteigert. Damit wurden insgesamt auf den Verbandsauktionen 2.788 Pferde und Ponys für 42.013.092 Euro umgesetzt.
Quelle: FN
Holstein hat bisher auch nur die Zahlen von 2012 online. Sie mussten ungefähr vom Jahr 2010 bis 2012 einen Rückgang von rund 1000 Fohlen und Zuchtstuten hinnehmen. Die Zahlen der Auktionserlöse sind wieder besser als zB.: 2010, aber schlechter als 2011. Gekörte Hengste (Holsteiner): 2010:€72.800, 2011: €121.200, 2012: €92.800. Reitpferde: 2010: € 33.400, 2011: €35.100, 2012: € 34.400. Fohlen: 2010: € 7.500, 2011: € 7.800, 2012: € 6.800 (Quelle: lskh.de)
Hier die Bayrischen Zahlen (Quelle: lfl.bayern)

Entwicklung Pferdezucht Bayern (lfl)
Auszug aus dem Tierzuchtbericht der Lfl Bayern:
Die Zahl der vom Landesverband Bayerischer Pferdezüchter registrierten Fohlen erreichte 1994 mit knapp 5000 Fohlen ihren Höhepunkt und sinkt seitdem kontinuierlich auf zuletzt unter 2000 Tiere im Jahr 2012. Nachdem zu Beginn dieses Jahrtausends diese Entwicklung für einige Jahre kurz gestoppt werden konnte, hat die Abwärtstendenz seit 2009 wieder deutlich an Fahrt zugenommen…Unterstellt man eine 20-jährige Nutzungsdauer der Pferde, müssten in Bayern jährlich 6.500 Pferde zur Bestandsergänzung nachgestellt werden. Mit der Steigerung des Pferdebestandes um circa 2.000 Pferde ergibt dies einen Bedarf von schätzungsweise 8.500 Pferden pro Jahr. Von den 2 großen Bayerischen Zuchtverbänden, LV und BZVKS, wurden 2012 knapp 3.000 Fohlen registriert. Es gibt also einen großen Bedarf an Pferden in Bayern. Sowohl der Landesverband als auch der Bayerische Zuchtverband für Kleinpferde und Spezialpferderassen müssen Strategien entwickeln, wie sie verlorene Marktanteile wieder zurück gewinnen können…Von etwas mehr als 1.500 Bedeckungen wurden 18% von Hengsten mit bayerischem Brand durchgeführt. Am häufigsten wurden Holsteiner eingesetzt, gefolgt von Hannoveranern und Hengsten aus den Niederlanden. Zusammen mit den Oldenburgern entfallen auf Hengste dieser vier außerbayerischen Zuchtgebiete 60% der gesamten Bedeckungen im Reitpferdebereich…
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.