
Durch Information lernen…
Unsere Zeit ist Schnelllebig geworden… wer heute in Elektroautos investiert muss damit rechnen, dass bis zur Marktreife Autos auf Luftkissen „In“ sind…gestern noch in teures Equipment beispielsweise in der Grafikszene investiert – heute erledigen das Smartphones….
So ergeht es vielen. Auch für den Pferdezüchter hat die Geschichte Folgen. Veraltete Software und „mangelndes“ globales Denken verhindert den Informationsfluss. In der heutigen Zeit, wo Pferdezucht sowie Turniersport so europäisch wie nie geworden sind. Mal kurz ein Trip nach Spanien zur Sunshine Tour… kurz mal Samen aus Frankreich geordert. Ja, weltweit fliegen Pferde zum Turnier oder Tiefkühlsamen zum Züchter. Nur die benötigten Informationen nicht…
Der deutsche Züchter soll sich doch bitte schön auf die teuer bei der FN erarbeitete Zuchtwertschätzung verlassen. Nur das Diese nach wie vor den globalen Ansprüchen von heute nicht standhält. Die Zugriffe können nur über die bei der FN registrierten Reiter stattfinden, nicht über die bei deutschen Züchtern geborenen Pferde. Bedeutet im Klartext: Fürs Ausland erzielte Erfolge fließen nicht ein. Ich weiß jetzt auch nicht,warum ein 5*S Erfolg für Ägypten züchterisch weniger wert sein soll…. Der Schaden für die deutschen Züchter ist immens… im Jahr 2013 hätte ich bereits die erste Beschwerde an meinen zuständigen Zuchtverband sowie an die FN eingereicht. Im Jahr 2016 die zweite. Wenigsten kam von Seiten der FN ein Feedback, der Zuchtverband stellte sich tot. Kein Problem den kann man ja einfach wechseln und denjenigen nutzen, der einem besser liegt.
Aber für was brauchen wir den Datensalat? Ist züchten nicht Erfahrung, Bauchgefühl und Pferdekenntnis in einem? In jedem Fall ist das so und ein Toppapier macht noch lange keinen Champion. Nach wie vor gilt der alte Spruch:“ Auf dem Papier kann man nicht reiten“. Aber dennoch gibt es Hengste die sicherer bestimmte Attribute vererben als andere und bei den Stuten ist es ebenso. Wie soll ein Züchter in dieser globalen Welt diese Überlegungen mit einfließen lassen. Cassini hatte kein Schild auf der Stirn „ich vererbe Vermögen und Rittigkeit“ er zeigte es nur. Die tatsächliche Vererbungsleistung lässt sich nur über das Pedigree erahnen und anschließend über die Statistik der Nachkommen absichern. Aber was brauchen wir dazu? Richtig, die Anzahl der geborenen Nachkommen. Nicht nur die im Sport eingetragenen (bei der FN einzusehen wenn in D.), sondern auch die, die aufgrund von mangelndem Talent, schlechter Röntgenbilder, Unrittigkeit, etc. aussortiert worden sind. Leider hüten unsere dt. Zuchtverbände diese Zahlen wie ein großen Geheimnis. Mir hat sich nur noch nicht erschlossen warum….2019 gibt es bereits einige Datenbanken die die Daten aufarbeiten und gegen geringe Gebühr zur Verfügung stellen. Umso jünger die Datenbank ist umso besser könnte man fast sagen, da sie aus den Fehlern der anderen gelernt haben. Um an die Daten zu kommen konnte jeder Züchter anfänglich seine Daten selber einpflegen. Das führte leider dazu das Nachkommen von Stuten als Toppferde dargestellt wurden die nie einen Turnierplatz gesehen haben. Schwarze Schafe gibt es überall und diesen „Fake“ aus Hundertausenden von Pferden auszusortieren erscheint fast unmöglich. Die „Start Ups“ wie Hippomundo beispielsweise versuchen über die FN oder die Zuchtverbände an die Daten zu kommen. Leider Fehlanzeige. Die deutschen Zuchtverbände zeigen keinerlei Interesse. Alleinig die Süddeutschen Pferdezuchtverbände sprich Deutsches Sportpferd zeigt sich für die Zusammenarbeit offen. Warten wir es ab ob sich was tut oder die Geschichte im Sande verläuft. Das Ziel Hippomundos ist die Vision einer weltweiten Datenbank von Sportpferden. Die führenden Springpferdezuchtverbände wie BWP, Zangersheide und AES sind dabei und stellen die entsprechenden Daten zur Verfügung. Es hat im Grunde nur Vorteile: Die Hengsthalter wissen viel schneller ob er eine „Stempelhengst“ oder eine „Lusche“ füttert. Entsprechend kann er Decktaxen und das Marketing gestalten. Nur das erwachsene Sportpferd verkauft sich über die eigene Qualität und Pedigreefrei…. Fohlen und jüngere Pferde eigentlich nur über ihre genetische Erwartung. Und das ist der Punkt wo wir Züchter ins Hintertreffen geraten und viel,viel Geld verlieren. Züchten kostet Geld, viel Geld. Umso länger wir ein Pferd halten müssen umso mehr Kosten müssen wir vorstrecken und umso mehr Risiken tragen wir. Vom Aufzuchtsriskio über den Tüv bis zu den Reiteigenschaften und der tatsächlichen irgendwann überprüfbaren Qualität. Leider läuft in Deutschland der Fohlen und Jungpferdeabsatz schleppend auch aufgrund der ungenauen und mangelnden Daten und auch falschen Statistiken. Der Fohlen-, Jungpferdekäufer informiert sich genau und weiß was er haben will…. dann natürlich auch dort wo die Daten eine gewisse Sicherheit haben. Bei den führenden Springpferdezuchtverbänden. In diesen jammern nur wenige Züchter über schlechte Preise und fehlenden Absatz. Die Züchter stehen dort hinter ihrem Zuchtverband, schlagen sich nicht die Köpfe ein und zerschlagen jahrelange Traditionen. Ganz einfach weil sie zufriedener sind. Sie wollen Informationen und bekommen sie. Topfohlen aus Topmüttern sind zu super Preisen zu vermarkten und ziehen die sogenannten „halben“ auch noch mit durch. Auch ist es dort fast schon „out“ nur auf die Top 5 des WBFSH Rankings zu schielen. Die Vererbungsleistung oder Eigenleistungen der Mütter stehen im Focus. Aber auch die bekommt man nur durch Aufarbeitung der entsprechenden und vor allem korrekten Daten in entsprechenden Datenbanken.
Warum also liebe Zuchtverbände fasst ihr Euch nicht an den Händen und arbeitet zu mindestens mal Europaweit zusammen????? Durch die Sturheit und das Desinteresse habe ich mir schon ernsthaft überlegt eine züchterische Sammelklage anzustrengen. Weil hier geht es schließlich um bares Geld….
Und ps.: Gerne stelle ich die entsprechenden Kontakte her…. Email an:
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