Warendorf (fn-press). Für die Körungen von Reitpferdehengsten wurden im Laufe des Jahres die Anforderungen an die veterinärmedizinischen Körungsuntersuchungen überarbeitet. Das Ergebnis sind einheitliche Vorgaben, die von den meisten Zuchtverbänden bereits bei den nächsten Körungen umgesetzt werden sollen.
Der Umfang der Untersuchung sowie die Bewertung der Ergebnisse wurden angeglichen, so dass die Aussteller der Hengste nahezu gleiche Beurteilungen bei den Verbänden vorfinden werden. Dies wird durch ein einheitliches Untersuchungsprotokoll und gleiche Röntgenanforderungen gewährleistet.
Konkretes Ergebnis der Arbeitsgruppe ist unter anderem ein einheitliches Formular, mit dem der Eigentümer im Vorfeld der Körung über bei dem jeweiligen Hengst durchgeführte Arthroskopien oder Operationen (Chip-OP, Kolik-OP, Kopper-OP, Kehlkopf-OP sowie Huf- oder Schweif-Korrekturen etc.) per Unterschrift informieren und gleichzeitig bestätigen muss, dass der Hengst auch keine Anzeichen von Weben oder Koppen zeigt. Ab sofort wird es darüber hinaus ein zuchtverbandsübergreifend einheitliches Protokoll über die klinische Untersuchung der Hengste nach der Vorauswahl zur Körung geben, das von den zugelassenen Körtierärzten bzw. Körtierärzteteams auszufüllen ist. Dadurch ist genau festgelegt, was im Rahmen der veterinärmedizinischen Köruntersuchung erfasst und untersucht werden muss.
„Weitere Maßnahmen zur Verbesserung der gesundheitlichen Zuchtziele wurden bei den bisherigen Arbeitssitzungen ebenfalls diskutiert und werden hoffentlich in den nächsten Jahren umgesetzt werden können“, berichtet Dr. Werner Jahn. Auch Theo Leuchten (Ratingen), Vorsitzender des Bereichs Zucht der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, freut sich über diese Ergebnisse, die auf den bisherigen Empfehlungen basieren und sinnvoller Weise von den Zuchtverbänden unter dem Dach der FN noch gemeinsam verabschiedet werden sollten: „Das ist ein sehr guter Anfang und wir hoffen bereits im Dezember erste Erfahrungen in der nächsten Sitzungen aller Reitpferdezuchtverbände austauschen zu können. Mein Dank gilt allen an der Erarbeitung Beteiligten. Darüber hinaus erhoffe ich mir auch noch weitere Aufklärung im Bereich der Einordnung und Bewertung der Röntgenklassen, insbesondere auch bei den Auktions- und Verkaufspferden. Dies sollte ein weiteres gemeinsames Ziel der FN, der Zuchtverbände sowie der Hengsthalter und Stutenbesitzer sein, um für noch mehr Transparenz und Vertrauen bei zukünftigen Pferdeverkäufen zu sorgen.“
Quelle: FN Press